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Der coolere Pink Floyd – Nick Mason live in Wien

Franz J. Sauer

Während Ex-Pink Floyd Mastermind Roger Waters dieser Tage seine megalomanische „This is not a Drill“-Tour in den USA vom Stapel läßt, gastiert am 11. Juni 2022 der einzige Floyd, der in allen Besetzungen mit dabei war in Wien: Nick Mason bringt das weitaus eklektischere Opus der legendären Band auf die Bühne.

„Money“, „Us and Them“, „Another Brick in the Wall“, „Comfortably Numb“ – all die großen Welt-Hits aus den Siebziger-Jahren, als die Pink Floyd vom Londoner Underground-Tip zur größten Stadion-Rockband der Welt aufstiegen, hat Roger Waters im Programm, wenn er nun zur sicherlich sensationellen, aber auch wie immer höchst wütenden „This is not a Drill“-Tour in den USA aufbricht. Puncto Songauswahl liefert sich Waters jedenfalls seit mehr als 30 Jahren ein Match mit dem zweiten Floyd-Frontmann David Gilmour um die beste Ex-Pink-Floyd-Covershow der Welt.

Bereits seit 2018 steigt ein weiteres Ex-Mitglied der legendären Rock-Saurier in den Live-Ring: Nick Mason, der Drummer der Truppe und übrigens das einzige Bandmitglied, das nicht nur auf allen LPs mitgespielt hat, sondern definitiv auf allen Pink Floyd-Konzerten, die jemals gespielt wurden, die Trommeln bearbeitete (keines der anderen Bandmitglieder kann oder konnte das von sich behaupten) hat ebenfalls eine kleine, feine Truppe von Musikern zusammengewürfelt, um ein paar der guten, wirklich alten Floyd-Werke zu zelebrieren: am Samstag, den 11. Juni 2022 kommen Nick Mason’s Saucerful of Secret in den Wiener Planet.tt Gasometer. Wie so viele andere Konzerte war diese Show bereits geplant und COVID-bedingt abgesagt worden.

Allerdings nehmen sich „Nick Mason’s Saucerful of Secrets“ bewusst die Frühwerke von Pink Floyd zur Brust, um sich eben nicht am selben Repertoire wie die beiden nach wie vor solo tourenden Frontmänner David Gilmour und Roger Waters abzuarbeiten. Anders als seine beiden, sendungsbewussten Ex-Kollegen tritt Nick Mason bei der Chose wohltuend in den Hintergrund. Es geht vorrangig um die Musik und den Sound von Alben wie „The Piper At The Gates Of Dawn„, „A Saucerful Of Secrets“ oder dem legendären Live-Experimental-Doppelwälzer „Ummagumma“, also eben jenes Floyd-Ouevre, das lange vor „The Dark Side Of The Moon“ materialisierte, in dem noch Gründungs-Frontmann Syd Barrett eine gewichtige Rolle spielte – und das dem massengeläufigen Floyd-Sound eher nicht entspricht.

Den Backstage- Shot der Band (Guy Pratt, Gary Kemp, Lee Harris, Dom Beken und Nick Mason v.l.n.r.) schoß niemand Geringerer als die legendäre Jill
Furmanovsky. Foto: (c) Jill Furmanovsky

Nick Mason live 1971 © Wikipedia

Die Band hat fünf Mitglieder, neben Mason an den Trommeln und „Spandau Ballet“s Gitarrist Gary Kemp bedient Dom Beken die Keyboards. Am Bass findet sich Guy Pratt, seit 1987 (und somit auch schon ein paar Jahre länger als vor ihm Roger Waters) Pink Floyds Mann für die tiefen Frequenzen. Im Gegensatz zum ersten Besuch der Band anno 2018 zieht sich das Programm übrigens nun etwas mehr in die Gegenwart, wurde es doch etwa um das wundervolle „Echoes“ erweitert, das von 1971 datiert und ein Highlight des legendären Floyd-Gig in Pompeij gewesen ist (hier die Version aus Dublin vom Gig vor ein paar Wochen).

Und hier noch ein ganz witziger Youtube-Link, wo Mason und Waters sich gemeinsam eine Hetz mit uns Floyd-Fans machen: