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Behind the Illusion: Ein Blick hinter die Kulissen von IKONO Wien
Wien ohne Sudern über’s Wetter? Undenkbar. Kaum ist der Sommer vorbei, stapft man mit hochgeklapptem Mantelkragen durchs Grau und fragt sich, was man mit dem Rest vom Tag anfangen soll. Zum Glück gibt’s mitten in der City ein Platzerl, das statt grauen Himmel bunte Illusionen serviert: IKONO Wien. Ein Schlechtwetterprogramm, das Herbsttage nicht nur erträglicher, sondern unvergesslich macht.
Der Wiener Herbst hat seinen eigenen Rhythmus: tagsüber goldenes Licht über den Dächern, abends Nieselregen und Wind, der über die Ringstraße zieht. Parks und Schanigärten leeren sich, die Eissalons schließen ihre Türen, und selbst der letzte Badetag im Gänsehäufel ist nur noch eine Erinnerung. Was bleibt, ist die Frage: Wohin mit all der Energie, wenn draußen das Grau regiert?
Die Antwort liegt mitten in der Innenstadt: IKONO Wien. Ein Ort, an dem sich der Herbstblues in Farbexplosionen verwandelt und Regentage zur Bühne für Illusionen werden. Statt Regenschirm, Schal und Gummistiefel gibt’s hier Spiegelwelten, Lichtspiele und multisensorische Räume. Ein Indoor-Erlebnis, das nicht nur Familien mit Kindern begeistert, sondern auch Paare, Freundesgruppen und neugierige Solo-Entdecker:innen.
Und die Zahlen sprechen für sich: 60 % der Besucher:innen kommen mit Familie, 22 % mit Freund:innen, 12 % als Paar. 29 % sind internationale Gäste, 14 % reisen aus den Bundesländern an – der Rest kommt direkt aus Wien. IKONO ist also längst mehr als ein Geheimtipp.
Die stille Choreografie hinter den Kulissen
Was für Besucher:innen wie ein spontanes Spiel aus Licht und Klang wirkt, ist in Wahrheit eine Inszenierung, die täglich neu erarbeitet wird. Noch bevor die Türen aufgehen, herrscht im Hintergrund präzise Betriebsamkeit: Lampen werden getestet, Soundeffekte feinjustiert, Spiegel von Fingerabdrücken befreit.




„Allein das Aufpumpen und Kontrollieren der Ballons dauert bis zu einer Stunde pro Tag“, erzählt Martína Vizcaya-Unter, Room Controller bei IKONO Wien. Dazu kommt die tägliche Pflege von Installationen wie „99 Silber Balloons“ oder „Betta Camouflage“, die ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn sie makellos in Szene gesetzt werden.
Doch die Arbeit ist mehr als nur Technik. Sie ist Ritual. Das gemeinsame Fotoshooting in der Light-Painting-Kabine. Die Playlist am Morgen, die Energie für den Tag bringt. Das Gefühl, gemeinsam eine Bühne vorzubereiten, auf der jeden Tag hunderte kleine Geschichten passieren.
Menschen mit Leidenschaft statt Lebensläufen
Das Team hinter IKONO ist so bunt wie die Räume selbst. Von der ehemaligen Flugbegleiterin über den angehenden Juristen bis hin zur Tierärztin – ihre Biografien sind vielseitig. Doch entscheidend ist nicht der Lebenslauf, sondern die Leidenschaft.
„Was uns eint, ist die Freude daran, Menschen für ein, zwei Stunden aus ihrem Alltag herauszuholen“, erklärt Vizcaya-Unter. „Es ist egal, welchen Beruf du vorher hattest – hier zählt Kreativität, Präzision und die Fähigkeit, Illusion lebendig zu machen.“
Geschichten, die man nicht vergisst
IKONO lebt von Momenten, die im Gedächtnis bleiben. Da ist das Kind, das im Bällebad so sehr lacht, dass es nicht mehr raus will. Das Paar, das sich für seine Verlobungsfotos inmitten bunter Lichter und Spiegeln in Szene setzt. Eltern, die eigentlich nur als Begleitung mitkommen und am Ende selbst überrascht feststellen, dass sie wieder wie Kinder spielen.
„Besonders berührt es mich, wenn Gäste erzählen, dass sie extra aus dem Ausland anreisen, um IKONO Wien in ihre Reise einzubauen“, sagt Vizcaya-Unter. „Das zeigt, dass wir etwas anbieten, das über ein klassisches Museum hinausgeht.“
Die unsichtbaren Helfer der Magie
Damit die Illusion funktioniert, braucht es stille Helfer: Klimatisierung, Lichttechnik, ständige Pflege. Räume wie „Arcade“ oder „Betta Camouflage“ wirken auf Besucher:innen wie selbstverständlich – doch dahinter steckt tägliche Arbeit.
Vizcaya-Unters Lieblingsraum ist klar: Arcade. „Weil er mich an meine Jugend erinnert. Dieses Gefühl, nach der Schule mit Freund:innen im Einkaufszentrum abzuhängen – das ist Nostalgie pur. Und zeigt, dass Kunst und Erlebnis immer etwas zutiefst Menschliches haben.“
Für sie selbst ist IKONO zudem ein künstlerischer Ausgleich. „Als Jurastudentin sitze ich sonst viel am Schreibtisch. Hier entdecke ich jeden Tag Neues – und das inspiriert mich.“
Warum IKONO das perfekte Schlechtwetterprogramm ist
In Wien gehört das Jammern über das Wetter fast zur Kultur. Doch was, wenn man das Grau einfach mit Farben übermalt? Genau das macht IKONO. Statt Museum mit Vitrinen und „Nicht angreifen“-Schildern, ist es ein Ort des Mitmachens: ausprobieren, staunen, lachen, innehalten.
Gerade im Herbst, wenn draußen Wind und Regen dominieren, ist dieser Perspektivwechsel Gold wert. IKONO ist kein bloßer „Plan B“ für Schlechtwetter, sondern ein Erlebnis, das man bewusst einplant – wie Kino, Theater oder ein Abend im Beisl. Nur eben interaktiver, farbenfroher, überraschender.
Wien im Herbst: Von Melancholie zu Magie
Wien im Herbst hat zwei Seiten: die melancholische – mit Regen, grauen Straßen und Nebel über der Donau. Und die magische – mit Orten wie IKONO, die zeigen, dass gerade die grauen Tage den perfekten Rahmen bieten, um Neues zu entdecken.
Ob Familienausflug, Date-Idee oder spontaner Nachmittag mit Freund:innen: IKONO verwandelt den Herbst in ein Fest für die Sinne. Statt Regenponcho gibt’s Spiegelträume, statt grauer Tristesse ein Eintauchen in Illusion.






