KULTUR
My Vuvu – kein V-Day ohne Awkwafina
Seit 20 Jahren wird am 14. Februar ordentlich vaginamonologisiert. Die New Yorker Schauspielerin und Rapperin Awkwafina hat dafür eine zeitlose Hymne komponiert: „My Vag“.
„Meine Vagina, wie eine Opernballade. Deine Vagina, wie Opas Kraut. Meine Vag, schmeckt wie Himmel. Deine Vag, wie ein Supermarkt.“ Also sang sich die New Yorkerin Nora Lum alias Awkwafina vor fünf Jahren in die Herzen der Feministen. War keine Absicht, sagt sie, „ich wollte nur über meine Vagina rappen.“ Das Lied ging auf YouTube viral und hat bis dato fast 4 Millionen Zugriffe gehortet, das ist +95% seit Feber 2018. Was die 30-jährige chinesisch-koreanische Amerikanerin nie erwartete. „Plötzlich meinten alle, o my god, jetzt bist du scheißberühmt. Aber gut, das sagten sie schon, als ich erst 300 Zugriffe hatte.“
Die sich jährlich zum internationalen Vaginatag (V-Day) mächtig mehren sollten, dann da wird vaginamonologisiert, um die Gewalt gegen Frauen Richtung Ende zu bewegen. Nach einem Jahr feministischer Anregungen, doch die Vagina eine solche sein zu lassen (Gebärkanal!) und stattdessen die Vulva stark zu machen (Lustzentrum Klitoris!), bleibt die Frage: Wie lange noch, bis dem Vaginatag ein Re-branding Richtung Vulva widerfährt? Der internationale Vaginatag geht 2019 in sein einundzwanzigstes Jahr.
Infoporn: Ms Awkwafina ist neben Kate Blanchett und Sandra Bullock im Hollywood-Flick „Ocean’s 8“ zu sehen. Ihr Hitfilm „Crazy Rich Asians“ war für die heurigen Golden Globes nominiert, und sie würde ohne Weiteres die Oscars `19 moderieren, wenn man sie fragt, sagt sie, nur hat niemand gefragt …
Foto – Header: Screenshot Awkwafina „My Vag“