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100 Stunden mit Montblanc – As time goes by

Die Summit 2, eine brandneue Smart Watch von Montblanc, will unser ­Leben besser machen: mit Fitnesscoach, Anti-Jetlag-Tipps und Blitz­übersetzungen (und mehr als 70.000 möglichen Looks).

Text: Wolfgang Wieser, checkitoutjoe.com

Vier Punkte verwirbeln zu einem Kreis – ein grüner, ein gelber, ein blauer, ein roter. So lange, bis das Wear-OS-Logo von Google erscheint. Dann geht alles sehr flott. Ich wähle meine Sprache aus und werde im nächsten Schritt aufgefordert, die App auch auf mein Smartphone zu laden. Und schon sind wir verbunden, die Montblanc Summit 2, mein Handy und ich.

WIENER-Autor Wolfgang Wieser mit der Summit 2 – sie wirkt, auch wenn sie in diesem Augenblick gerade funktionslos scheint. Foto: Wolfgang Wieser / checkitoutjoe.com

Die Smart Watch will mich ­kennenlernen. Ihren Plan, meinen Fitnesslevel zu checken, um mir einen maßgeschneiderten Trainingsplan zu offerieren, ignoriere ich (wie ein paar ähnliche Ansinnen). Dafür entscheide ich mich 41 Minuten nach Einschalten der Uhr für das Zifferblatt „Boheme Date“ mit einer Anmutung von Mondphase und Sonnenschliff. Im analogen ­Leben ist die ­„Boheme“ ein ­Damenmodell, ist mir aber egal, ich ­beschließe, mich heute Abend meiner femi­ninen Seite zu er­freuen. Die Auswahl an Ansichten ist überaus beeindruckend: Dank Zifferblattkonfigurator ­lassen sich über 1.000 Kombi­nationen gestalten.

Für den schnellen Einsatz: verschiedene Modi, u. a. lässt sich das Display zur Taschenlampe machen. Foto: Wolfgang Wieser / checkitoutjoe.com

Wie die Summit 2 (Nachfolger des 2017er-Modells) überhaupt in Vielfalt schwelgt: Vier verschiedene Gehäuse (Edelstahl mit schwarzer DLC-Beschichtung, Edelstahl, zweifarbiger Edelstahl und Titan) und elf verschiedene Armbänder (u. a. Kalbsleder, Milanaise-Edelstahl, Nylon) erlauben insgesamt über 70.000 individuelle Looks. Dank Weltzeituhr stelle ich jetzt – übrigens immer noch in Stunde 1 – fest, dass wir mit Hamburg auf einer Linie liegen, es in Auckland bereits Morgen ist, dafür aber in Los Angeles erst Vormittag. Schließlich schenke ich der Smart Watch doch noch mein ­ganzes Vertrauen. Ich beschließe, meinen Puls zu messen. Korrekterweise fragt sie mich, ob sie das eh darf. Okay, sage ich. Das Ergebnis: 78. Passt. Zu Recht auf den Fitness­level-Check verzichtet. Noch während ich grinse, erfahre ich via Xing, dass ich gerade 18 Profilbesuche hatte …

Die Ansicht „Boheme Date“ – vom analogen Modell inspiriert. Foto: Wolfgang Wieser / checkitoutjoe.com

Das erzähle ich nur deshalb, weil es beispielhaft für die nächsten 99 Stunden ist. Die Summit 2 kann fast alles, was mein Smartphone auch kann, u. a. werden ­Benachrichtigungen wie ein­gehende Anrufe, Nachrichten, ­Social-Media-Updates und Ter­mine direkt mit der Smart Watch synchronisiert. Sie kann aber noch ein bisschen mehr: Mit der Timeshifter App ­erteilt sie ­Ratschläge, um einen Jetlag zu minimieren, zeigt Übersetzungen (dank Travel Info App) auf dem Uhrendisplay an und hält mit der exklusiven Montblanc Running Coach App fit (wenn man das denn will).

Herrliche Ansicht im Dunkeln. Foto: Wolfgang Wieser / checkitoutjoe.com

P. S.: Die Akkulaufzeit wird mit mindestens einem Tag angegeben, kann aber durch zurückhaltende Nutzung der Smart-Watch-Funktionen deutlich verlängert werden. Im Test (ohne Fitnessbegleitung) zeigt sie auch nach mehr als vierzig Stunden korrekt die Zeit an. Was für mich noch immer die wichtigste Funktion einer Uhr ist.

Montblanc Summit 2

Durchmesser: 42 mm
Gehäuse: Edelstahl, Edelstahl mit schwarzem DLC, zweifarbiger Edelstahl, Titan
Zifferblatt: variabel, mehr als 1.000 Kombi­nationen sind möglich
Prozessor: Qualcomm Snapdragon Wear 3100
Speicher/Arbeitsspeicher: 8GB / 1GB
Band: elf verschiedene Varianten, u. a. Kalbsleder und Kautschuk
Wasserdichtigkeit: bis 50 m
Preis: ab 970 Euro
Infos: montblanc.com