AKUT

Flat Earth Society: flach wie Pizza

Manfred Sax

Sie wächst und wächst: die Gemeinde der Flachwelt-Gläubigen. Es gibt sie jetzt „rund um die Welt“, wie sie sagen.

So manche Mitglieder dieser Scheibenwelt-Gesellschaft sind radikal. Sie suchen noch immer Beweise, dass bei- spielsweise Australien tatsächlich existiert, denn: Wie können Südamerika und Australien, die auf der Landkarte so weit auseinanderliegen, fast so was wie Nachbarn sein? Kein Zweifel: Berichte von einer runden Welt sind pure Fake-News. Schwerkraft? Totaler Blödsinn. Endlich traut sich das mal wer zu sagen, nämlich das Offenbare: sieh dir beispielsweise die Hochhäuser an – ragen gerade aus dem Boden, oder? Oder die tiefste Meerestiefe – der Marianengraben; geht elf Kilometer runter, und wär die Welt rund, würde es ja unten raustropfen, oder, dann wär kein Wasser im Graben. Der triftigen Gründe gibt es tatsächlich etliche.

Kein Wunder, dass die Zahl der Mitglieder der Flat Earth Society derzeit mächtig wächst. 1956 von einem englischen Exzentriker namens Samuel Shelton gegründet, schwächelte der Verein lange so vor sich hin. Es mag Zufall sein, aber: Seit dem Aufstieg eines Hotelbesitzers (schnurgerades Gebäude!) zum US-Präsidenten herrscht Hochkonjunktur, die Facebook-Gruppe hat 185.000 Abonnenten. Und die ewige Klubweisheit gilt auch hier: Unter Gleichgesinnten lebt es sich wesentlich angenehmer. Womit wir zur flachweltweit ersten Konferenz der Society schalten …

http://www.flatearthsociety.org/

Fotos: kube, Lizenz: CCBY, Getty Images