Mode

La Panda adora Trussardi

Ja, Panda liebt Trussardi, das war letzte Woche in Mailand, Modemetropole und Hauptstadt der Lombardei, deutlich spürbar. Fiat präsentierte den Panda Trussardi im Palazzo Trussardi alla Scala via Pressekonferenz und einem rauschenden Fest.

Text: Alex Pisecker / Fotos: Fiat

Milano zeigte sich von seiner Mozzarella Seite – strahlender Sonnenschein und blitzblauer Himmel. Vor der Veranstaltung noch schnell rauf auf die Dachterrasse des Modetempel Rinascente – einen „Prosecco on the Rocks“ schlürfen und die herrliche Aussicht auf den gegenüberliegenden „Duomo“ genießen. Die Fashion Week hat auch gerade begonnen. Milano ist voll von schönen, bis zur Vernichtung gestylten Menschen.

Es ist Zeit sich zur Präsentation des Fiat Panda Trussardi zu begeben. Wir sind gespannt. Trussardi, 1911 von Dante Trussardi gegründet und eine Ikone italienischer Lederverarbeitungskunst, ist kein Novize in der Zusammenarbeit mit Automobil Firmen. Zeichneten sie schon verantwortlich für Interior von Alfa Romeo, ein Trussardi-Sondermodell des BMW 5er Gran Turismo, die Innenausstattung der Jets der Alitalia, oder auch das Design von Motor- und Fahrrädern.

Das Unternehmen kommt aus der lederverarbeitenden Industrie. Nicola Trussardi war die treibende Kraft, die Firma in internationalen Gefilden zu etablieren, er entwarf auch das sinnbildhafte Greyhound-Logo. 1999 verstarb er bei einem Autounfall mit seinem Mercedes, sein Sohn Francesco übernahm die Leitung der Firma und kam nur vier Jahre später 29-jährig in seinem Ferrari 360 Modena ums Leben.

Aber zurück zur Präsentation des Fiat Panda Trussardi. Der Fiat Panda wird seit 1980 gebaut und für die Trussardi Edition wählte man die Karosserie Variante Cross. In Italien hat sich der Panda den Platz Numero Uno als meistverkaufter City-Flitzer gesichert. Europaweit rangiert er auf Platz Nummer 3. Die Luxusversion im Trussardi Look besticht vor allem durch die dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts entsprechende Lackierung. Und wie es in der Modebranche so üblich ist, kann man das nicht einfach nur „braun“ nennen. Viel besser wird der Shade (die Lackierung erschien mir matt-metallic) mit „Caffè Italiano“ betituliert. Capito?

Natürlich müssen – wenn sich ein ikonisches Modelabel und ein Pionier der Autoindustrie – ein Tête-à-Tête geben, das Ambiente und die Inszenierung stimmen. Aus diesem Grunde schmiss man im Palazzo Trussardi, anschließend an die Pressekonferenz eine fette Party mit dem Who is Who der Mailänder Szene und internationalen Journalisten.

Da heute auch nix mehr ohne Musik geht, stellte man bei dieser Gelegenheit gleich den Werbefilm, in dem der singende amerikanische You Tube Star Ava Max gefeatured wird, vor. Hier tritt sie, ihr Liedchen „Tom“ trällernd, die Seitenscheibe des Panda Trussardi ein, krallt sich den Gurt, der selbstverständlich mit Trussardi gebrandet ist und schnallt sich diesen als Gürtel um. Die Szenerie spielt sich vorm Dom ab. Ein epochales Werk!

Und weil Stil in italienischer DNA einfach integriert ist, protzt das Branding des Panda Trussardi nicht, sondern transportiert niederschmetterndes Understatement. Man kann das Windhündchen an den hinteren Seitenscheiben entdecken, sowie an den 15 Zoll Leichtmetallrädern, der Trussardi Schriftzug findet sich außerdem an den schwarz glänzenden Seitenschutzleisten wieder. Und das wars auch schon für außen.

Im Innenraum erkennen wir die Trussardi Handschrift an den Sitzbezügen, dem Lenkrad und Schaltknauf aus Leder mit speziellen Nähten und Logo, so wie der Armaturenbretteinlage, die ebenfalls durch Farbakzente in „Caffè Italiano“ auf sich aufmerksam macht.

Der Fiat Panda Trussardi wird mit Frontantrieb in 2 Motorvarianten angeboten, mit 69 PS (1,2 Fire 70) und mit 85 PS (Twin Air 85). Als Allradler gibt es ihn ausschließlich mit dem Twin Air 85 Motor.

Nachdem wir den Panda Trussardi ausreichend bestaunt haben, entschließt sich unser kleines Grüppchen, mit Bier und Prosecco bewaffnet, den weiteren Abend in der milden Wärme des Outdoor-Bereichs zu verbringen. Interessant und amüsant die Unterhaltung mit FCA Chefdesigner Klaus Busse, der aus Turin angereist ist.

Modeveranstaltungen zeichnen sich durch überaus linienbewusstes Catering aus – heißt: Wer Hunger hat, sollte versuchen schnell eines der drei Schrimps-Canapès, die im Umlauf sind zu ergattern. Während sich meine Kollegen auf die Jagd begeben, entdecke ich noch die Skurrilität des Abends. Ein mit Blüten und Blättern folierter Bentley Continental fährt vor, sein Fahrer und dessen Begleiter tragen Anzüge im selben Design. Das oberste Credo der verrückten Modebranche – auffallen um jeden Preis – hat nicht immer mit gutem Geschmack zu tun! Buona Sera!