MOTORBOCK

Moto Guzzi V100 Mandello S – Hurra, wir beben noch!

Christian Jandrisits

Moto Guzzi steht seit Jahren für cooles Vintage im Zweiradbereich. Was fehlte, war jugendliche Würze und mehr state of the art in Sachen Technik. Mit der V100 Mandello ändert sich das nun
aber radikal. Ohne aber auf das optische Retro-Erbe der Marke zu vergessen. 

Fotos: MOTO GUZZI

Guzzi möchte mit der neuen V100 ein radikal neues Kapitel aufschlagen, das ist schon mal vor dem ersten Aufsitzen sonnenklar. Dafür haben sie einen Motor entwickelt, wie es ihn bisher noch nicht gab. Der Motor hat zwei seitlich unterm Tank herausragende Zylinder und treibt das Hinterrad über eine erstmals links angebrachten Kardanwelle an. Die V100 ist mit elektronischen Tricks ausgestattet, die bisher bei Moto Guzzi nicht zu finden waren. Der frisch konstruierte V2-Motor mit 1042 Kubikzentimeter Hubraum und Wasserkühlung soll die Grundlage für zukünftige Modellfamilien bilden. Der Motor ist leise und sparsam und hat eine Leistung von 115 PS und 105 Nm und schiebt sanft und gleichmäßig von unten heraus an, so wie sich das heutzutage für einen feisten Zwozylinder gehört.

Optisch und technisch ein starkes Lebenszeichen aus Mandello, wo die gleichnamige neue Guzzi vom Band läuft.

Wassergekühlt und mit Ausgleichswelle versehen, verzichtet er aber nicht auf die Guzzi typische Urigkeit was Sound und Gesamteindruck betrifft. Die Vorderradbremse hat Supersport-Kaliber, während die hintere Bremse eher etwas flau eingreift. Die V100 verfügt über ein adaptives Aerodynamik-System mit elektronisch gesteuerten Luftleitklappen, das den Fahrtwind reguliert. Es gibt vier Fahrmodi mit unterschiedlicher Leistungsentfaltung, Traktionskontrolle und Motorbremse, die auf Basis einer Sechsachsen-Sensorik gesteuert werden. Jeder der Fahrmodi verfügt über unterschiedliche Stufen von Leistungsabgabe, Traktionskontrolle und Motorbremsen-Eingriffen.

Moto Guzzi V100 Mandello S

Das ABS-System ist in der Lage, schräglagenabhängig zu agieren, indem es auf eine Sechsachsen-Sensorik zurückgreift. Die Grundausstattung des 233 Kilo schweren Basis-Mandello umfasst bereits eine Fülle an elek-tronischen Features wie Tempomat, Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion, Fünf-Zoll-Farbbildschirm und viele weitere technische Komponenten. Die schlanke Taille der Guzzi ermöglicht eine enge Verbindung zwischen Fahrer und Motorrad.

Guzzi’s Multimediaplattform

Die aufrechte und entspannte Sitzhaltung wird durch den schönen Alu-Rohrlenker unterstützt, was zu einem mühelosen Handling des Motorrads führt. Wer zu den zwar nicht ganz läppischen 16.999 für das Standardmodell noch 3.000 Euro drauflegt, steigt dann auf die gefahrene S-Version auf und erfreut sich zusätzlich über ein semiaktives Fahrwerk von ­Öhlins, darüber hinaus einen Schaltassistenten, der Gangwechsel ohne Kupplungsbetätigung ermöglicht, Griffheizung, Reifendruckkontrollsystem und Moto Guzzis Multimedia-Plattform zur ­Kopplung eines Smartphones per Bluetooth. Alles in allem gibt Guzzi mit der neuen V100 Mandello ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Endlich!  

Viel Technik und neuer Motor/Ein wassergekühlter V2 mit 115PS und ein bei Guzzi noch nie dagewesenes Technik-Feuerwerk bringen die neue Mandello V100 auf aktuellen Stand. 

Moto Guzzi V100 Mandello S

Motor: V2-Zylinder

Hubraum: 1042 ccm

Leistung: 84,6 kW / 115 PS 

Drehmoment: 105 Nm bei 6750 U7min

Fahrwerk: Stahlrohrrahmen; 43 mm Up-Side-Down-Telegabel, Einarmschwinge hinten, 

Bremsen:  Scheibe, 320 mm (vo.), 280 mm (hi.)

Sitzhöhe: 815mm

Tankinhalt: 17,5 Liter

Gewicht: 235 (leer)                                            

Preis: 19.999 EUR