Erregung: Twitter in Türkei lahmgelegt, Erdogan erntet Spott und Hohn

#TwitterisblockedinTurkey – unter diesem Schlagwort wird derzeit auf Twitter über die Maßnahmen der türkischen Regierung gegen freie Meinungsäußerung heftig debattiert.

Im Sekundentakt landen derzeit Tweets mit den Hashtags #TwitterisblockedinTurkey“, ´#DictatorErdogan“, #TurkeyBlockedTwitter, #OccupyTwitter und #direntwitter auf der beliebten Plattform. Der Grund für die Erregung: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat heute den Kurznachrichtendienst kurzerhand abdrehen lassen, wie unter anderem die türkische Zeitung Hürriyet berichtet. Tatsächlich hatte Erdogan vor kurzem angekündigt, solche Portale „mit der Wurzel“ ausreißen zu wollen. Und siehe da: Prompt können seit heute früh viele türkische User Twitter nicht mehr nutzen.

Der Grund: Erdogan hat Angst, dass in solchen Foren über seine Amtshandlungen und Aussagen debattiert wird. Zuletzt hatten unter anderem der tragische Tod des Jugendlichen Berkin Elvan und Aussagen von Erdogan dazu für Aufregung gesorgt: Der Regierungschef hatte den jungen Mann als „Terroristen“ bezeichnet. Erdogan ist auf Facebook, YouTube und andere Portale nicht gut zu sprechen, weil über diese peinliche Telefongespräche von ihm verbreitet wurden. 

Hier die besten Reaktionen in Bildform aus Twitter:

Am 30. März stehen Kommunalwahlen in der Türkei an, deshalb will Erdogan den Zugang der Bevölkerung zu anderen Informationsquellen als Tageszeitungen und TV einschränken. Vor allem junge Türkinnen und Türken wollen sich das aber nicht gefallen lassen. Das Netz quillt über vor zynischen Kommentaren – Erdogan hat wohl eher das Gegenteil dessen erreicht, was er wollte: Ruhe haben. 

 

Dokumentation von arte über die „gespaltene“ Türkei: