Do legst di nieder! Bayer ist Barmann des Jahres

Karl Hohenlohe bei einer Misswahl? Nein, seine Tafel mit der Höchstnote 5 gilt dem „Black Ballon“, einer Drink-Kreation des Barchefs Michael Steinbacher aus dem Salzburger Hangar 7.

In der Sky Bar über den Dächern Wiens kürte der „Gault Millau“-Herausgeber gemeinsam mit Gattin Martina, Eduard Kranebitter, Schlumberger-Vorstandsvorsitzender, Alexander Radlowskyj, Präsident der Österreichischen Barkeeper Union (ÖBU), Vorjahressieger Kenny Klein („spannend einmal auf der anderen Seite zu sitzen“), Rafael Topf von Getränke Del Fabro und Daniel Serafin, „Dancing Star“-Teilnehmer, den „Barmann des Jahres“. 1995 hat Wörthersee-Legende Rainer Husar den Bewerb ins Leben gerufen, seither veranstalten ihn die größte Spirituosenvertriebsorganisation Österreichs, „Top Spirit“, und der Gastronomie-Guide. 

Großes Schau-Mixen

Drei Spirituosen – Stolichnaya, Botanist Gin und José Cuervo – waren im Rahmen einer Ausschreibung unter Bartendern vorgegeben worden, die drei besten Rezepturen entschieden über die Einladung nach Wien, wo Sky Bar-Geschäftsführer Anton Gruber als Gastgeber fungierte. Voller Stolz schaute er beim Wettmixen gleich seinem Barchef Bernhard Müller-Fembeck auf die Finger, dieser hatte es auch unter die besten drei geschafft. Mujo Osmanovic vom Pörtschacher Werzer’s Hotel und Michael Steinbacher aus der Mayday Bar im Hangar-7 waren die beiden weiteren Finalisten. Fünf Minuten hatten die Teilnehmer, um je einen ihrer Drinks zu servieren. Danach kostete die Jury und gab die Punkte im Misswahl-Stil, Höchstnote war der Fünfer.

Aufsteigen mit Fünfer

Und der wurde bereits bei der ersten, der Wodka-Runde drei Mal gezückt, als der 25-jährige Steinbacher seinen „Black Ballon“ kredenzte. Der Barchef in Dietmar Matteschitz‘ Restaurant hatte die Tatsache, dass Flüssigkeiten im Weltall abgepackt getrunken werden, als Inspiration verwendet. Der Cocktail aus Stolichnayas Premium-Wodka „elit“, Rharbarbersirup, Limetten- und Maracujasaft sowie Jasmin-Essenz wurde in einem Ballon serviert, den jeder mit einem Strohhalm aufstechen musste. Der Showeffekt des pechschwarz eingefärbten Drinks stand der „echten“ Einlage Martin Schlambergers um nichts nach. Der Flair Bartender jonglierte mit Flaschen, bis den Zuschauern schwindlig wurde, und bereitete in diesem Stil sechs Drinks zu.

Doch bewertet wurden nur die Kreationen des Finaltrios, in dem sich Bernhard Müller-Fembeck mit besonders hübschen Präsentationen und Barfood hervortat. Letztlich hatte bei der um Sonderpunkte für Originalität, Präsentation, Geschmack und Geschicklichkeit ergänzten Wertung mit 561 Punkten Michael Steinbacher die Nase vorne. Müller-Fembeck, der mit seinem „El Gringo“ (für den er den Tequila mit Kamillentee aromatisiert hatte) zwei Mal die Fünf, kam aber nur auf 519 Gesamtpunkte.

Der Barmann des Jahres heißt somit Michael Steinbacher und erhält neben dem „Bar-Shaker 2014″ eine Urkunde sowie einen Top Spirit-Warengutschein im Wert von 2.000 Euro. Der Bayer wird sicher nicht nur Weißbier darum erstehen.