KULTUR

Alles gegeben, aber nichts aufgegeben

Sarah Wetzlmayr

Video zu Bowies Single „I can’t give everything away“

Alles gegeben, aber nichts aufgegeben

Ein Video zur neuen Single von David Bowie zu produzieren, klingt nach einer Angelegenheit die nur schwierig zu bewältigen ist. Wie Jonathan Barnbrook, Wegbegleiter Bowies, an diese Sache herangegangen ist, sieht man im Video zur Single „I Can’t Give Everything Away“. 

von Sarah WetzlmayrDer letzte Song seines zwei Tage vor seinem Tod erschienenen Albums „Blackstar“ ist gleichzeitig auch die dritte Singleauskopplung. Und wie jede andere Single im Jahr 2016 braucht auch diese ein Video. Das Album, das den Übergang vom Leben in den Tod musikalisch verpackt, findet mit diesem Song und seiner Nachricht, „I can’t give everything away“ einen beeindruckenden Abschluss. Der Schwierigkeit die Seele eines solchen Songs – und auch die dieses großartigen Musikers – in ein Video zu packen hat sich Jonathan Barnbrook angenommen und setzt dabei ganz auf Animation. Barnbrook hat als Wegbegleiter Bowies – er arbeitete bereits beim Album „Heathen“ (2012), „Reality“ (2003), „The Next Day“ (2013) sowie auch bei Bowies „Blackstar“-Albumcover mit dem Musiker zusammen – genug Einblick in das künstlerische Schaffen des verstorbenen Ausnahmekünstlers um sich dieser schwierigen Aufgabe zu stellen. Eine, bei der man sich nur allzu leicht die Finger verbrennen kann, bleibt es dennoch.

Barnbrook beschreibt seine Arbeit an dem Video so: „Es ist ein sehr einfach gehaltenes kleines Video, das durch und durch positiv rüberkommen soll. Es beginnt in der schwarzweißen Welt von ‚Blackstar‘ und endet zum letzten Refrain hin in strahlenden Farben. Es ist ein Fest für David, das ausdrücken soll, dass alle Menschen von Natur aus positive Wesen sind, trotz der Tragödien, die uns begegnen, wie etwa auch der Verlust von David. Dass man nach vorne schauen sollte, um das Gute aus der Vergangenheit für die Gegenwart nützlich zu machen.“ (laut.de)

Es ist also ein mit recht simplen Mitteln gestaltetes Video entstanden, das sich für den Großteil der Zeit in der schwarz-weissen Welt von Blackstar aufhält um dann am Schluss den Übergang in eine andere, farbenfrohe Sphäre zu feieren. Wie das Album „Blackstar“ selbst den Musiker eben auch von einer Welt in eine andere getragen hat. Erst am vergangenen Wochenende kamen viele Künstler und Zeitgenossen zusammen, wie beispielsweise Michael Stipe, Sean Lennon und Amanda Palmer, um in New York David Bowie noch einmal musikalisch zu ehren.