Mode

Schwarzmalerei

Sarah Wetzlmayr

„Blackout“-Tattoos sind der neueste Trend

Schwarzmalerei

Oft entstehen Tattoos wegen alkoholbedingter „Blackouts“. Der neueste Trend geht aber in eine ganz andere Richtung, hin zu sogenannten „Blackout“-Tattoos, bei denen großflächig schwarz gemalt wird. 

von Sarah Wetzlmayr“Wenn dann g’scheid“ könnte für den neuesten Tattoo-Trend aus Singapur gelten, bei dem großflächig die Haut schwarz eingefärbt wird. Kleine Herzchen oder Kreuze auf Handgelenken oder Knöcheln waren wohl vorgestern, jetzt stehen „Blackout“-Tätowierungen am Programm. Flächig und in schwarz werden dabei ganze Körperpartien eingefärbt. Erinnert an Bodypainting, nur dass die Farbe sich eben nicht mehr runterwaschen lässt. Alle die sich also ein Tattoo „anziehen“ wollen, könnten sich überlegen auf diesen Trend aufzuspringen. Man sollte allerdings nicht den Irrglauben hegen, die ganze Sache wäre während ein oder zwei Termine beim Tätowierer erledigt. Wirklich großflächige, schwarze Tattoos können Sitzungen über mehrere Monate hinweg in Anspruch nehmen. Die Tätowierungen von @joleenlzh, deren Instagram-Account sich bereits als Schlüsselkanal der Tattoo-Welt etablieren konnte, kosteten der jungen Frau circa 20 Stunden ihres Lebens – über mehrere Monate verteilt. Dafür erhielt sie für untenstehendes Foto knapp 2000 Likes. Die Rechnung ist für sie also zu 100 % aufgegangen.Hinter dem Hashtag #onlyblacktattoos verstecken sich bereits über 12.000 Motive. Der bekannte Tattoo-Künstler aus Singapur, Chester Lee , zeichnet besipielsweise auch für Joleenlzhs Bemalungen verantwortlich – obwohl hier von „zeichnen“ gar nicht mehr die Rede sein kann, sondern eher von malen. „Rausmalen“ geht dabei zum Glück nicht wirklich. Ob man hier dabei sein will, sollte man sich allerdings gut überlegen, der Malprozess ist außer langwierig, außerdem auch schmerzhaft und im Gegensatz zum kleinen geometrischen Hipster-Zeichen am Handgelenk, lassen sich diese schwarzen Flächen auch nicht einfach weglasern. Ob der Name „Blackout“ etwas damit zu tun hat, wie es den Menschen während des Tätowier-Vorgangs ergangen ist, lässt sich nur erahnen, kann man sich aber durchaus vorstellen.

Fotos: joleenlzh | Instagram
oddtattooer | Instagram