Film & Serie

John Cleese über Political Correctness

Franz J. Sauer

John Cleese über Political Correctness

Ein Orwellscher Albtraum“

John Cleese, 76, ist Ex-Monty Python, Comedian, Serienheld, Bonds „Q“ und Filmstar. Vor allem war der britische Meister der Komödie noch nie darum verlegen, seine eigene Meinung kundzutun. Hier bringt er ein paar interessante Gedanken zum Thema „Political Correctnes“. Und zu deren orwellesquer Übertreibung.

„Wenn Menschen ihre eigenen Emotionen nicht mehr kontrollieren können, neigen sie dazu, das Verhalten anderer Menschen kontrollieren zu wollen.“ In dem knapp zweineinhalb minütigen Video geht es vorrangig um Rücksichtnahme, im Großen und Ganzen gegenüber Menschen, die sich nicht wehren können. Rücksichtname, die aber auch mal in orwellesquen Kontrollwahn ausarten kann.

„Unter supersensiblen Menschen kann man sich nicht entspannen oder spontan sein. Denn man weiss nicht, was sie als nächstes aufregen könnte.“ Speziell Humoristen, wie es Cleese sein Lebtag lang war (und hoffentlich noch lange ist) haben mitunter ihre liebe Not damit, gewisse Spielarten von Humor nicht mehr anwenden zu dürfen. Weil es sich nicht geziemt. Oder weil es sich die einen schlichtweg zunutze macht, damit gegen andere etwas in der Hand zu haben. Freilich ist die Grenzziehung hier eine schwierige – niemand darf oder soll jemand anderen verletzen. Wobei speziell im Umgang mit Comedy die Grenzziehung eine schwierige ist. Wie weit darf man gehen? Wie lange bewegt man sich im gesellschaftlichen Toleranzbereich und wann verlässt man ihn. Oder auch: wer kann sich wehren und wer nicht?

„Humor ist immer kritisch. Wenn man nun beginnt, zu sagen, ‚wir dürfen jene und diese nicht mehr kritisieren oder angehen‘, dann ist der Humor gestorben.“ konstatiert John Cleese im, von der Facebook-Gruppe der Nachrichtenseite „Big Think“  veröffentlichten Video, das auf jeden Fall sehens- und verstehenswert ist.

Foto: Big Think

With humor goes a sense of proportion. And then as far as I’m concerned, you’re living in 1984