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Daddy Cool!

Sind Männer mit Schnuller wirklich sexy? Jungväter, so heißt es immer, üben eine geradezu magische Anziehungskraft auf Frauen aus – speziell auf jene, mit denen sie (noch) kein Baby haben. Hier sind sieben mögliche Gründe dafür, warum der Kerl mit dem Kinderwagen so gut ankommt.

TEXT: ANTONIA WEMER

1. BASICS FIRST: ER IST POTENT.

Grammatikkundige wissen: Kinder kriegt man nicht von Vögeln. Den Buggy-Inhalt, den er gerade durch den Park schiebt, hat also nicht der Klapperstorch geliefert. Was folgert die kluge Frau daraus? Richtig: Er hat mindestens einmal mit einem weiblichen Wesen Sex gehabt, vermutlich aber schon öfter, was für seine Erfahrung spricht – es sein denn, er ist enorm zeugungsfähig, was ebenfalls beeindruckend ist. Legt man die Betonung jetzt noch auf „weibliches Wesen“, ist man auch schon beim nächsten Punkt.

2. KLARER FALL: ER IST HETERO.

Zumindest ist der Fall dann relativ klar, wenn der Spröss- ling aussieht, als wäre er ihm aus dem Gesicht geschnitten. Schwule dürfen zwar seit Kurzem auch hierzulande Kinder adoptieren, die Zahl der homosexuellen Eltern hält sich aber noch in Grenzen – und Babys, die ihren Adoptiveltern ähnlich sehen, sind sogar weltweit rar. Natürlich gibt es noch andere Ausnahmen, wie den schwulen Mann, der sich in Ausnahmefällen doch vom anderen Geschlecht rumkriegen lässt – wie romantisch, werden da viele Frauen seufzen und den Gedanken an eine mögliche künstliche Befruchtung gleich von sich wegschieben, um die Idylle im Kopf nicht zu stören.

3. SÜSSER ALS MILCHBREI: ER IST JA SOOO KINDERLIEB!

Frauen sind Zeit ihres Lebens in einem Nettigkeitswettbewerb, der für Publikum frei zugänglich ist. Männer nicht. Während weibliche Wesen ständig demonstrieren, wie liebenswürdig, hilfsbereit und verständnisvoll sie sind, matcht sich der durchschnittliche Mann nur in Ausnahmefällen mit seinen Geschlechtsgenossen um den Titel Mr. Nice. Im normalen Leben geht es eher darum, wer der Stärkste, der Klügste, der Coolste, der Souveränste ist – und wer außerdem noch das meiste Bier saufen kann. Für Frauen ist es daher nicht ganz leicht, zu beobachten, ob ein Kerl auch als Familienmensch etwas taugt – bis er mit seinen Kindern auftaucht.

4. GLÜCK GEHABT: ER IST NICHT FREI.

Klingt paradox, macht aber attraktiv. Der Grund dafür: weibliche Feigheit. Die beziehungsscheue Frau von heute fühlt sich gerne mal von Männern angezogen, die ihr garan- tiert nicht so bald die Fernsteuerung aus der Hand nehmen werden – und zwar weder die für das TV-Gerät noch jene für ihr eigenes Leben. Ein Jungvater gibt ihr diesbezüglich viel Sicherheit: Selbst wenn er schon geschieden sein sollte, ist eine zu frühe Gründung eines gemeinsamen Haushalts so gut wie ausgeschlossen, weil die Kids ja Zeit brauchen, um sich an die neue Freundin des Vaters zu gewöhnen.

5. ALLES EASY: ER INTERESSIERT SICH FÜR DIE GLEICHEN THEMEN.

Mit Frauen und Jungvätern ist es so ähnlich wie mit Hunde- besitzerinnen und Hundebesitzern: Sie lernen einander leicht kennen – und finden ganz schnell genügend Gesprächsstoff. Selbst Nicht-Müttern fällt zum Thema Kind zumeist weit mehr ein als, sagen wir mal, zum Stichwort 6-Zylinder-Boxermotor. Und für gar nicht so wenige Frauen mit Kids kippt der gut aussehende Daddy, der seinen Nachwuchs von der Babygruppe abholt, am Spielplatz betreut oder zum Kindergeburtstag bringt, direkt in die Flirt-Zielgruppe Nummer eins – vor allem solange die Kinder noch klein sind und sie fast nur zwischen Babygruppe, Spielplatz, Kindergeburtstag und dem eigenen Zuhause pendeln.

6. NATÜRLICHE AUSLESE: ER IST IM BESTEN ALTER.

Männer, die schon Kinder haben, sind selten selbst noch welche – und meistens auch noch keine Großväter. Das liegt nun einmal in der Natur der Sache. Wobei Verwechslungen durchaus vorkommen sollen: Denn manchmal kann man einen gut erhaltenen Grandpa, der mit seinen Enkeln auf der Fußballwiese herumtollt, durchaus für einen späten Jungvater halten. Und wenn es der Zufall so will, ist eins der Kinder sein eigenes aus xter Ehe. In beiden Fällen bleibt aber – zumindest bei älteren Frauensemestern – die Anziehung nicht zwangsläufig aus. Im Gegenteil: Punkt 1 gewinnt dann sogar noch an Bedeutung.

7. ZU GUTER LETZT: ER BRINGT JEDE FRAU ZUM LÄCHELN.

Zumindest sieht das auf den ersten Blick so aus. Auf den zweiten erkennt man allerdings in vielen Fällen, dass es sich dabei um eine kleine optische Täuschung handelt. Denn eine Frau, die einem Mann mit einem Baby begegnet, schaut – dafür sorgt schon der Mutterinstinkt – üblicherweise zuerst auf den G’schrappn und dann erst auf den Vater. Ist das Kind süß – und das sind die meisten Kids, solange sie noch klein sind –, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sein Anblick ihre Mundwinkel nach oben befördert, enorm hoch. Trifft ihr Blick dann auf den Mann, befindet sich das Lächeln immer noch in ihrem Gesicht. Was jetzt natürlich nicht heißen soll, dass sie ihn nicht auch dann angelächelt hätte, wenn er ohne Baby unterwegs gewesen wäre. Andererseits: Woher wüsste sie dann, dass er ein Jungvater ist?