STIL

Smartboy

Sarah Wetzlmayr

Wer auch ein wenig auf der Retrowelle surfen will, ohne dabei im Hipstersumpf zu ertrinken, der sollte sich jetzt den Smartboy zulegen. Das dezente Bekenntnis zum Retro. 

von Sarah Wetzlmayr

Bei manchen Aprilscherzen, wie den Ikea-Wahlkabinen, die im vergangenen April für hohes Medieninteresse sorgten, war es wohl besser dass es sich dabei um ein aus Pressspanplatten gefertigtes Lügengebilde handelte. Andere jedoch retten sich vom 1. April bis in den Sommer hinüber um dann im Dezember als reale, und mehr oder weniger ernstzunehmende Dinge aus ihrem bisherigen Scherz-Status herauszuwachsen. So geschah es mit dem Smartboy – dem Gameboy-Aufsatz für das Smartphone, der nach seiner scherzhaften Ankündigung im April 2015 für solch großes Aufsehen sorgte, dass kurz darauf seine Umsetzung als tatsächliches Produkt angekündigt wurde. Ziemlich schlau.

Mittlerweile kann man hier bereits eine Entwicklerversion bestellen, die im Dezember 2016 ausgeliefert werden soll. Der Smartboy ist, wie sich aus dem Namen auch für weniger smarte Menschen herauslesen lassen müsste, eine Halterung für das Smartphone, die es möglich macht, es plötzlich wie einen Gameboy zu bedienen. Die Spiele der Konsolen-Klassiker „Gameboy“ und „Gameboy Colour“ lassen sich genauso wie beim mittlerweilehäufig einfach zu Tode gespielten Original hinten hineinschieben. Mit Strom versorgt wird das smarte Teil über das Mobiltelefon selbst.  Was vielleicht den ein oder anderen mit iPhone ausgestatteten Gameboy-Nostalgiker nicht erfreuen wird: Der Aufsatz lässt sich, in seiner derzeitigen Entwicklerversion, nur mit Android bedienen. Der Kostenpunkt für die Developer Edition liegt im Moment bei 60 Dollar. Wer also keinen Gameboy oder Gameboy Colour mehr am Klo liegen hat, der könnte sich den Erwerb eines solchen Teils ernsthaft überlegen. Kein Scherz.