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Uefa sperrt Prödels Video
Die UEFA zu beklauen ist wohl ungefähr so wie beim Juwelier Wagner in der Wiener Innenstadt mal eben ein Halskettchen zu entwenden. Der Hip-Hop-Musikvideoproduzent Kurt Prödel kann ein Lied davon rappen.
von Sarah Wetzlmayr
Da bastelt jemand, namens Kurt Prödel, seines Zeichens Videoproduzent für Money Boy, Juicy Gay oder LGoony, aus allen Elfmeterschüssen der Deutschen gegen die Italiener im Viertelfinalspiel am vergangenen Samstag eine kleine Collage und dieses 19-sekündige kleine Dingt fetzt von der Facebook-Seite des Künstlers weg durch das ganze Netz. Ein ziemlicher Volltreffer für Prödel, denn man konnte direkt zusehen, wie sich der Viralitäts-Grad des Videos von Stunde zu Stunde steigerte, bis sogar Esquire UK das Video teilte. Doch mit eben der Geschwindigkeit mit der es für die kleine Videocollage gestern steil bergauf ging, ging es heute auch wieder bergab. Es wehte nämlich von Facebook her ein Wind Richtung UEFA, die sich daraufhin beklaut fühlten und das Video sperren ließen. Auch der Twitter-Account des Künstlers wurde lahm gelegt und die Videos verschwanden, über Nacht wie von einem Zauberspruch einer dunklen Version der Zahnfee, aus diversen Facebook-Feeds. Ein paar Videos überlebten trotzdem, einfach aufgrund der sprunghaft schnellen Vermehrung der Videos auf diversen Social Media Plattformen.
Damit hat sich die UEFA wohl ziemlich ins Abseits geschossen, aber anders als am realen Rasen, trotzdem gewonnen. Sie hat nun mal die Hände auf der Fülle an Bildern, die bei einer solchen Übertragung entstehen. Entscheidet also nicht nur darüber ob ein Videokünstler wie Prödel sich scheinbar fremde Federn an sein geniales Haupt heftet, sondern auch ob und wenn ja, welcher grölende Hooligan gezeigt wird, oder ob ein Flitzer wohlproportioniert genug ist, um ihn im Fernsehen zu zeigen. Der heimliche Gewinner der Herzen dieses Spiels zwischen Prödel und der UEFA ist aber auf jeden Fall Kurt Prödel. Ein wenig so wie die Isländer die heimlichen Gewinner dieser Euro sind. Huh!