KULTUR

Games: Resident Evil

Wir verlosen 2 Exemplare von „Resident Evil 7“ für PS4

Zombies sind so etwas wie die Extrawurstsemmel der Unterhaltungsbranche: einfach zu produzieren, nicht wirklich schön anzusehen und immer ein bissl grauslich. Aber trotzdem verkaufen sie sich blendend, auch und gerade als Game.

Das Konzept der lebenden Toten auf der Suche nach Frischfleisch ist uralt, im modernen Kontext der schaurigen Unterhaltung sind sie vor allem auf Altmeister George A. Romeros Kinomeilenstein „Night of the Living Dead“ zurückzuführen. Seither bevölkern unzählige Varianten der vor sich hin faulenden Verblichenen Kinoleinwände und Fernsehschirme, unsterblich verewigt in Michael Jacksons „Thriller“ und aktuell höchst beliebt in bereits Staffel 7 der Knüllerserie „The Walking Dead“.

Aber auch die Games-Industrie erkannte das Potenzial der Verwesenden vor allem im Shooter- Genre sehr früh und schuf beispielsweise mit „Doom“, „Left4Dead“ oder „Dead Island“ ganze Serien, die sich dem effektvollen Niedermetzeln untoter Gegner widmen. Als Wegbereiter und Pate der Spiele gilt aber unangefochten seit Mitte der 90er die „Resident Evil“-Reihe, deren aktuell gefühlt hundertste, im offiziellen Kanon aber nur siebente Inkarnation „Resident Evil 7: Biohazard“ soeben erschienen ist. Auch wenn sich bei Gameplay und Story nicht wirklich was geändert hat – wozu auch, Zombie bleibt Zombie und Schrotflinte bleibt Schrotflinte –, stößt der aktuelle Teil trotzdem die Tür zu einer neuen Ära auf. Denn erstmals ist ein Resident-Evil-Teil nicht nur in der First-Person- Perspektive zu spielen, sondern lässt sich auch exklusiv auf der Sony-Konsole mittels PlayStation VR komplett eingebettet im virtuellen Raum erleben.

Das eröffnet, wie der geneigte Zocker schon ahnt, vollkommen neue Perspektiven (pun intended!) des Spielens, aber auch des Fürchtens. Und ich rede hier nicht von wohligem Gruseln oder leichtem Kribbeln auf der Kopfhaut, sondern von ehrlichem Horror. Als Gaming-Veteran, der alle Teile von „Doom“ durchhat, bei „F.E.A.R.“ oder „Silent Hill“ mit weiten Pupillen auf der Couchkante erstarrt ist und sich als absoluter Horrorfilm-Hasser trotzdem tapfer bis zum Ende von „The Last of Us“ durchgezockt hat, muss ich gestehen: Mir ist das fast schon zu viel. Wer aber der Meinung ist, dass gesunder Schlaf sowieso überbewertet wird, kann beherzt zugreifen und bis spät in die Nacht „Resident Evil“ in der virtuellen Realität zocken. Vorteil: Mit einem dauernden Stresspuls jenseits der 140 baut man etliche Kilos vom Winterspeck ab. Nachteil: Die weißen Haare sprießen nur so.

„Resident Evil 7: Biohazard“ gibt es übrigens auch für Xbox One und Windows, hier allerdings ohne VR-Unterstützung, dennoch aber in First- Person-Perspektive. Für Shooter- und Horrorfreunde lohnt sich das Zugreifen also auf allen Plattformen. Wer darüber hinaus einfach nicht genug von Gekröse, Geballer und Geschrei bekommt, kann sich zur Abrundung noch den ebenfalls aktuell im Kino angelaufenen sechsten und letzten Teil der Filmserie, passenderweise mit dem Titel „Resident Evil: The Final Chapter“, mit der fantastischen Milla Jovovich ansehen. Falls man sich nicht schon nach der ersten Stunde des immersiven Horrors auf der PlayStation VR selbst die Augen ausgekratzt hat.