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Porträt Michael Takacs – der neue Leiter der Wiener Verkehrspolizei

Am 1. Dezember übernahm Brigadier Michael Takacs die Leitung der Landesverkehrssabteilung der Wiener Polizei. Dass damit durchaus frische Zeiten für die Wiener Verkehrsüberwachung anbrechen, verheißt nur bedingt Gutes für notorische Verkehrssünder.

Text: Franz J. Sauer

Jene Inspektoren, die versteckt hinter dem Baum mit der Laserkanone hervorschießen, wird es künftig nicht mehr geben. Verkehrsüberwachung ist wichtig und ein großer Beitrag zur Verkehrssicherheit, aber es muss auch ganz klar sein, was das Ziel ist. Nämlich die Sicherheit zu erhöhen und nicht, Straf­gelder zu lukrieren. Wenn der Polizist am Zebra­streifen steht und die Geschwindigkeit offensichtlich kontrolliert, werden die Autofahrer mit korrektem Tempo vorbeifahren. Dann haben wir gute Arbeit geleistet. Verkehrsüberwachung soll nicht nur repressiv, sondern vor allem präventiv sein.“ Es weht also ab sofort ein frischer Wind bei der ­Wiener Verkehrspolizei, denn am 1. Dezember hat der neue Chef sein Büro in der Wiener Rossauer Kaserne bezogen.

(c) Maximilian Lottmann

Brigadier Michael Takacs hat das Handwerk des ­Polizisten von der Pike auf gelernt, war selbst im Streifendienst wie auch als Motorradpolizist unterwegs, war bei der Flugpolizei als Hubschrauberpilot tätig und von 2008 bis 2009 Pressesprecher der ­Wiener Polizei. Aber auch auf dem Parkett der hohen Politik lernte der Goldstar-Tänzer Takacs den richtigen Schritt, so verbrachte er die letzten acht Jahre im ­Kabinett der Innenminister, zuletzt als stellver­tretender Leiter der Verkehrsabteilung des BMI im Rang eines Ministerialrats.

Doch war für den gebürtigen Wiener stets klar, irgendwann wieder in den Polizeidienst zurückzukehren, was er auch mit zahlreichen Zusatzausbildungen intern wie extern untermauerte – so schloss er 2015 den Master für strategische Führung und 2013 den ­Bachelor-Studiengang „Polizeiliche Führung“ an der Fachhochschule Wiener Neustadt ab und absolvierte bereits 2006 den Universitätslehrgang „Security and Safety Management“ an der Donau-Universität Krems. Ein Vorhaben, das der begnadete Netzwerker nun sozusagen an der höchsten Stelle der Wiener Verkehrs­polizei umsetzt, seine Begeisterung fürs Thema und das Drumherum merkt man Takacs‘ Plänen auch abseits der Exekutiv-Arbeit an; so plant der begeisterte Motorradfahrer eine Ausstellung zum Thema motorisierte Polizei in den heiligen Hallen der Rossauer Kaserne. Aber auch im „Hauptjob“ steht Großes an, schließlich gilt es, die Wiener Verkehrspolizei für den EU-Vorsitz 2018 fit zu machen – mit erhöhtem Staatsgast-Aufkommen ist zu rechnen. Das Aufnahmeverfahren für 25 neue, motorisierte Polizeikräfte ist abgeschlossen, die intensive Ausbildung startet im Frühjahr. Deren Oberaufsicht lässt sich der Chef höchstselbst freilich nicht nehmen.

(c) Maximilian Lottmann

Brigadier Michael Takacs Msc, BA, MA (49) startete seine Karriere im Wiener Polizeidienst im Februar 1988, seit 1991 ist er in der Verkehrsabteilung der Wiener Sicherheitswache bei der motorisierten Polizei tätig. 1993 absolvierte er einen Polizei-Auslandseinsatz im Irak, ab 2005 war er bei der Flugpolizei. 2009 wechselte Takacs ins Innenministerium, wo er als Ministerialrat zuletzt die Verkehrsabteilung leitete. Michael Takacs hat zwei Kinder und lebt in Wien.