KULTUR
Kurt Ostbahn 2019 – wieder auf der Wiener Kaiserwiese live!
Es ist fix: Kurt Ostbahn wird auch nächstes Jahr wieder sein legendäres Klassentreffen abhalten. 2019 wird in Wien auf der „Kurtlwiesn“ gerockt.
2011 beschloss der Kurt seine Pension für ein sogenanntes „Klassentreffen“ zu unterbrechen. Seitdem bat er seine Musikerfreunde schon mehrmals zum gepflegten Konzertieren auf die Wiener Kaiserwiese. 2017 unternahmen „Kurt Ostbahn und die Musiker seines Vertrauens“ wie sich das Konsortium nun nennt (dazu später) ihren ersten „Klassenausflug“ auf die Burg Clam, heuer folgte der zweite nach Tulln auf die Donaubühne.
Zu Beginn der zweiten ausverkauften Show verkündete „Kurt Ostbahns Pensionsberater“ Erich Schindlecker, was sich unter Fans bereits als gesetzt erwies: Auch 2019 wird es Ende August ein „Klassentreffen“ mit Kurt Ostbahn und den Musikern seines Vertrauens geben – und zwar auf der Wiener Kaiserwiese aka „Kurtlwiesn“. Das genaue Datum wissen wir mittlerweile auch schon: wir freuen uns auf den 23. und 25. August 2019. Karten gibt es bereits hier zu kaufen!
Günter Brödl, der Kurtl und die diversen Bands
An dieser Stelle sei eine kurze Rückschau erlaubt. Bekanntlich erwuchsen die Figur des Kurt Ostbahn nebst seiner gesamten Band-Geschichte bis zurück in die späten Sechziger Jahre dem genialen Hirn von Günter Brödl, Schreiber-Genie (unter anderem auch für den WIENER) und Rock’n’Roll-Liebhaber, dem es zur Erfüllung dieser Liasion nicht genu war, daheim Platten zu hören oder gelegentlich auf ein Konzert zu gehen. Bereits ab den 1970ern begann er, das Repertoire einer Kunstfigur namens Ostbahn Kurti mit wienerischen Textversionen bekannter US-Rocklegenden zu befüllen. Der Titel entstand sozusagen als Abwandlung vom Namen der US-Combo „Southside Johnny and the Ashbury Jukes“, deren Wiener Version einer Eingebung Brödls während einer „Ö3 Musicbox“ zufolge eben Ostbahn Kurti und die Chefpartie heißen müsste.
Knapp 1o Jahre später nahm diese Band, nebst komplettem Lebenslauf, imaginären Platten, die per Inserat im „Falter“ gesucht wurden sowie einem gefakten, angeblich ausverkauften Konzert in der Szene Wien (das so nie stattgefunden hatte), in Form von Willi Resetarits, Harry Pierron, Helmut Grössing, Wolfgang Grünzweig und Leo Bei Gestalt an und spielte erste Konzerte. Jeder bekam dabei einen eigenen Künstlernamen; so wurde aus Keyboarder Pierron der Mexikaner „Mario Adretti“, aus Grössing der begehrte Drummer „Edi Jedelski“, aus Grünzweig der Gitarrist (und spätere Teilhaber des Herrn Karl’schen „Feinkost Wawra“) Josef Havlicek und aus Leo Bei die zwielichtige wie robuste Kunstfigur, der Bassist „Karl Charly Horak“.
Ab 1988 wurde eine breitere Öffentlichkeit auf den „Favorithm and Blues“ aufmerksam, ab 1990 waren Kurtl und die Partie Stars. 1996 kam es zur Zäsur, bei der aus Ostbahn Kurti der Dr. Kurt Ostbahn wurde und die komplette Chefpartie durch die Combo ersetzt wurde – außer Prinz Leopold Karasek, der weiterhin unter seinem echten Namen Karl Ritter der Band angehörte, wurden sämtliche Musiker ausgetauscht. Die Leitung der Combo übernahm Bassist Erich Buchebner, künftig auch für Recordings und Produktion zuständig.
10. 10. 2000 Der Trainer stirbt.
Mit dem plötzlichen Tod von Günter Brödl bekam die Figur Kurt Ostbahn von einer Sekunde auf die andere ein Ablaufdatum, das im Sommer 2003 mit drei großen Konzerten auf der Wiener Hohen Warte festgesetzt wurde, Willi Resetarits agierte künftig als Solist mit diversen anderen Projekten. Bis ab 2011 regelmäßig „Klassentreffen“ mit einem Mix der diversen Bands von Chefpartie bis Kombo abgehalten wurden. Zunächst als Jubliäum des legendären Auftrittes am Ostbahn 11-Platz im Juni 1991, dann schlicht aufgrund des anhaltenden Erfolges.
So war der Gig am 26.8. auf der Donaubühne Tulln mit dem Personal Christian Eigner / Helmut Grössing (dr), Geri Schuller / Harry Pierron (keys), Erich Buchebner / Alex Horstmann (bass/voc), Karl Ritter / Klaus Trabitsch / Miki Liebermann (git) der vorerst letzte einer Reihe von „Pensions-Gigs“ des Herrn Ostbahn. Und man muss sagen: die Spielfreude heuer war wieder mit jener vor dem Cut 2003 vergleichbar. Mit Virtuosität, die bei den vorigen Klassentreffen abging, trug die Band einen gut gelaunten, älteren Herrn Ostbahn (im Jänner wird Willi Resetarits immerhin 70) durch ein dreistündiges Marathonprogramm, das sowohl alle Klassiker von „Nochtschicht“ bis „Na so wirst ned Oid“ und „Ois hod sei End“ brachte, wie neuer Songs a la „Wann die Musik vurbei is“, „Reserviert fia Zwa“ oder „Tankstöö“. Ein Höhepunkt des Abends war „A Schritt viere zwar Schritt zruck“ in einer herzzerreißend instrumentierten wie dargebrachten Version.
Spielfreude satt, ein herrlich eingespieltes Band-Gefüge sowie ein nach wie vor unübertroffenes Repertoire des feinen Rock’n’Roll mit sensationellen deutschen Texten lassen uns diesfalls eine Empfehlung für die Konzerte im nächsten Jahr aussprechen. Wir sehen uns dort …