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Sag mir, was ein Meme ist

Manfred Sax

Na gut, jeder Generation ihre Worte. Aber was ein Normie ist, der will aufgeklärt werden. Was zum Teufel verstehen also Millennials unter „Meme“?

Text: Jakob Stantejsky

Geht man es praxisnah an, spricht man von Bildmaterial, dem mittels Text (den „captions“) eine neue Bedeutung verliehen wird – in der Regel eine witzige, wobei es keine Tabus bezüglich der Schwärze des Humors gibt. Memes über „school shootings“ existieren genauso wie solche, die den täglichen „Kampf“ des Aufstehens behandeln. Sarkasmus oder Zynismus sind unverzichtbare Zutaten für ein gutes Meme, eine Prise Ironie sollte immer mitschwingen. Man könnte auch von der modernen Onlineversion des Witzes sprechen.

Etymologisch stammt das Meme (sprich: „Miehm“) von „Mem“ (denk: Memory) ab, also einem Bewusstseinsinhalt, der weitergegeben und vervielfältigt werden kann und quasi vererbbar ist. 1976 prägte Richard Dawkins in seinem Buch „Das egoistische Gen“ das englische Wort „meme“, das die Verbreitung kultureller Phänomene bezeichnen sollte. Die digitale Revolution verwandelte es in ein reines Internetphänomen.

Beim hier gezeigten Beispiel handelt es sich um eines der verbreitetsten und variantenreichsten Memes überhaupt, „Pepe the Frog“. Ursprünglich eine Comicfigur, begann 2008 sein Aufstieg zum weltweiten Internetphänomen, und auch zehn Jahre später zählt er zum Standardrepertoire eines jeden „Memers“. In jüngerer Vergangenheit wurde er nach Verknüpfung mit rassistischen Inhalten sogar Mittelpunkt einer Kontroverse. Merke: Auch Rechtsextremisten machen von Memes Gebrauch. Pepe kommt mit allerhand Gesichtsausdrücken, Posen und Konnotationen daher – so können die „captions“ lustig, zynisch, aber auch fast schon depressiv sein. Pepes Gesichtsausdruck spiegelt dabei die Emotionen wider, die der Text anklingen lässt. So sind die meisten Memes: Ohne Medium funktioniert der Text nicht, und andersrum. Übrigens können nicht nur Bilder und Videos zu Memes werden, sondern auch Personen, Lieder, Filme, Aktivitäten, Aussagen et cetera. Das bedeutet in der Regel jedoch, dass der/die/das Betroffene vom „Memer“ nicht ernst genommen, also zu einer Witzfigur wird. Ein orangenhäutiger Mann mit kleinen Händen und großer Frisur geht mittlerweile definitiv als Meme durch. Wer keine Ahnung von Memes hat oder nicht auf dem neuesten Stand ist, gilt übrigens als „normie“. Das ist genauso abfällig gemeint, wie es klingt. So, und jetzt geh zum nächsten Normie und erklär ihm das …

When You Show Your Parents Memes

Parents will just never understand memes 😂🤦

Gepostet von UNILAD am Dienstag, 21. August 2018