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Im Zentrum der Macht – Wie ticken die Uhren im F1-Headquarter von Renault?

Autos und Uhren, das gehört seit jeher zusammen wie Pech und Schwefel. Im Falle des Renault-F1-Teams ist es die Marke Bell & Ross, deren Uhren seit 2016 die Handgelenke der Renault-F1-Fahrer und Mitarbeiter zieren. Grund genug, um das F1-Headquarter von Renault im britischen Enstone zu ­besuchen und zu checken, wie dort die Uhren so ticken.

Text: Gregor Josel

Enstone, das ist ein kleines Kaff mitten im Nirgendwo des britischen Oxfordshire. Knapp über tausend Einwohner leben hier in typische britisch-ländlicher ­Atmosphäre. In jeder Sekunde erwartet man eine Schafherde, die um die Ecke biegt, oder zumindest einen Landrover Defender. Nett, aber ziemlich fernab von jeder ­Zivilisation. Doch nicht unweit des nicht übermäßig weltstädtischen Zentrums von Enstone, nämlich genauer gesagt zwischen den beiden anderen Weltmetropolen Gagingwell und Middle Barton, liegt das Zentrum der Macht. Zumindest das der F1-Abteilung von Renault, denn hier ist die Zentrale des Renault Sport Formula One Teams und hier wohnt ebenfalls die Chassisfertigung der F1-Boliden samt hunderten Ingenieuren und eigenem Windkanal, die Motoren kommen ja nach wie vor aus Frankreich. Renault will wieder an die Spitze der Formel 1, und das wird hier schon auf den ersten paar Metern klar. Denn seit dem Wiedereinsteig in die ­Königsklasse des Automobilsports wird hier im Headquarter rund um die Uhr am Erfolg des fran­zösischen F1-Teams gearbeitet.

Im Zentrum der Macht: das F1-Headquarter von Renault in Enstone. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

Gregor Josel in der Renault-F1-Kaderschmiede im britischen Enstone. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

Und dieser Standort bietet durchaus beeindruckende Rennsportgeschichte. Zunächst hat hier Benetton die Weltmeisterautos von Michael Schumacher erschaffen, übergab dann an Renault, die wiederum an Lotus verkauften, aber seit Dezember 2015 wieder in der Fabrik Enstone regieren. Hier arbeiten mit Stand Herbst 2018 knapp 800 Mitarbeiter, die sich der Entwicklung von Chassis, Aerodynamik, Aufhängungen, ­Getriebe und Elektronik der gelb-schwarzen Rennwagen widmen. Kaum verwunderlich ist daher auch die Tatsache, dass man hier den Herren Hülkenberg und Sainz mitunter sehr unprätentiös über den Weg läuft, die an den freien Tagen zwischen den Rennwochenenden hier testen und sich intensiv mit den Ingenieuren austauschen, welche mit deren Inputs wiederum an den klitzekleinsten Fahrzeugteilen feilen, bis sich aus den ­zigtausenden Einzelteilen, die ­übrigens tatsächlich größtenteils einzeln zu den Rennen gebracht werden, um vor Ort wieder zu ­einem ganzen Auto zusammengefügt zu werden, ein Competitionfähiges F1-Auto ergibt, mit dem man in den nächsten Jahren den Weltmeistertitel holen möchte. Und ich könnte Ihnen hier und jetzt verraten, wie das nächst­jährige F1-Auto von Renault aussieht, denn selbiges wird natürlich schon seit geraumer Zeit im ­enstonschen Windkanal getestet. Allerdings müsste man mich dann seitens Renault töten, was es aus meiner Sicht zu vermeiden gilt.

Die Chrono­graphen der drei R.S.18-Modelle werden mit ­Wippendrückern gestartet, die an die Schaltwippen von F1-Lenk­rädern erinnern. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

Seit dem Wiedereinstieg von ­Renault in die F1 im Jahr 2016 ist der französische Uhrenhersteller Bell & Ross als Uhrenpartner mit an Bord. Anlässlich des dritten Jahres der Partnerschaft mit dem Renault Sport Formula One Team hat Bell & Ross drei hochleistungsstarke Chronographen im Programm, die von dem neuen einsitzigen Renault-Rennwagen inspiriert sind. Im dritten Jahr in Folge demonstriert Bell & Ross seine Verbindung zur Welt der Formula 1 durch eine Partnerschaft, die auf einer gemeinsamen Leidenschaft für Maschinentechnik, Geschwindigkeit, Leistung und sport­liches Design basiert. Das Renault Sport Formula One Team und Bell & Ross teilen das Streben nach Exzellenz, nach Geschwindigkeit und ­mechanischer Präzision. Die Serie der drei Hightech-Chronographen (BR-X1 Tourbillon Chronograph R.S.18; BR-X1 Chronograph R.S.18 und BR03-94 R.S.18) wurde im März 2018 auf der Baselworld präsentiert. Diese sportlichen, ausgeklügelten und innovativen Zeitmesser führen Maschinentechnik, technische Kompetenz und innovative Uhrmacherkunst zu neuen Ufern.

Wenn man Glück hat, kann man sich in Enstone gemeinsam mit Nico Hülkenberg der Boxen-­Challenge beim Reifenwechseln stellen. Und wie vermutet ist Herr Hülkenberg ­hinterm Steuer ­wesentlich besser als am Kompressor-Schrauber … Foto: (c) Renault / Bell & Ross

Die drei Modelle haben viele Funktionen gemeinsam. Ihre Gehäuse aus perforiertem, kugelgestrahltem Titan sorgen für einen zurückhaltenden – und entschieden modernen –, matten Look. Das Material ist für ­seine Leichtigkeit und Robustheit bekannt. Die für optimale Leistung so leicht wie möglich gestalteten Teile eines F1-Fahrgestells sind technisches Können. Die Chronographen der drei R.S.18-Modelle werden mit Wippendrückern gestartet, die an die Schaltwippen von F1-Lenkrädern erinnern.

Zieren seit 2016 die Handgelenke der Renault-F1-Fahrer und Mitarbeiter: Bell & Ross Chronographen. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

Diese Wippen, die bereits bei BR-X1-Modellen verwendet wurden, wurden nun für den BR-03 angepasst. Die drei mit einem entspiegelten Saphirglas versehenen Chronographen sind widerstandsfähig und bieten in allen Situationen eine gute Ablesbarkeit, egal ob hinterm Steuer oder unterwegs in der Stadt. Auch auf den Zifferblättern, welche die Karosserie der Uhren darstellen, finden sich ­Verweise auf den Motorrennsport. Die Farbakzente für alle Chronographenfunktionen (das charakteristische Gelb von Renault) spiegeln den markanten und äußerst stilisierten Look der Welt des Motorsports, der Rennstrecken und ­Fahrerlager wider. Und schließlich wurde für diese Serie der drei R.S.18-Chronographen ein ­Armband entworfen. Es ist aus schwarzem, perforiertem Kautschuk und bietet dank seiner ­einzigartigen Ergonomie und ­hohen Atmungsaktivität einen ­unübertroffenen Tragekomfort.

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Gehäuse aus perforiertem, kugelgestrahltem Titan, gut sichtbar auf der Rückseite der Bell & Ross Renault Sport Formula One Team. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

Als besonderes Highlight bat Bell & Ross nach dem Besuch des ­Renault-Werks in Enstone diesmal zu einer speziellen Experience auf dem Palmer Racetrack, wo man sich als F1-Fahrer der Zukunft fühlen durfte, denn dort standen Boliden aus der Formel 3000 zur Fahrt auf der Rennstrecke zur Verfügung, die Normalsterblichen, wie unsereins, sehr unvermittelt und direkt aufzeigten, was die gefühlt nochmals um das Doppelte schnelleren Formel-1-Autos ihren Fahrern abverlangen. Denn bei 250 PS und einem Gewicht von etwas mehr als 500 Kilogramm waren diese Rennautos nicht umsonst zu ihrer aktiven Zeit der Einstieg in die Formelwelt. Und obwohl ich nun nicht ganz unerfahren bin in Sachen Rennstreckenfahrt, war mit diesen Boliden nach etwas mehr als zehn schnellen Runden Schluss, denn die Kräfte, die hier auf die Hände und Arme und den Nacken des Fahrers wirken, sind enorm und für untrainierte Menschen nur kurze Zeit zu ertragen. Wie sich all das in einem F1-Auto anfühlen muss, das wage ich mir nicht einmal ansatzweise vorzustellen.

Bell & Ross BR 03-94 RS18 Chronograph. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

BR03-94 R.S.18

Der Chronograph mit einem perforierten, kugelgestrahlten Titangehäuse weist alle Kennzeichen einer Sportuhr auf, einschließlich eines Zifferblatts aus Kohlefaser, einem in der Welt des Spitzenmotorrennsports hochgeschätzten Material. Die Kombination aus Titan
und Kohlefaser stellt Leichtigkeit, Widerstandsfähigkeit, Robustheit und höchste Leistung sicher. Die Antriebsräder des Uhrwerks sind durch die Totalisatoren des Chronographen hindurch zu sehen. Der von einem Schweizer Mechanikwerk mit automatischem Aufzug angetriebene BR03-94 R.S.18 hat auf dem Höhenring eine Tachymeterskala und ermöglicht so die sofortige Berechnung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs über eine bestimmte Entfernung. Erstmals bei einem BR03-Modell sind die Chronographendrücker in Anlehnung an die Schaltwippen bei Formel- 1-Autos als Wippendrücker gestaltet. Bei der Bell & Ross BR03-94 R.S.18 sind sie aus rot eloxiertem Aluminium – ein weiterer Verweis auf die charakte­ristische Farbe der Welt des Motorrennsports.

Bell & Ross BR-X1 Tourbillon RS18. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

BR-X1 Tourbillon Chronograph R.S.18

Das Meisterstück dieser Serie ist mit ­einem äußerst komplizierten Uhrwerk versehen, das die Uhrmacherkunst des fliegenden Tourbillons mit der sportlichen Raffinesse eines Ein-Drücker-Chronographen verbindet. Durch Verminderung der Wirkung der Schwerkraft auf das Mechanikuhrwerk garantiert ein Tourbillon besonders hohe Präzision. Der BR-X1 Tourbillon Chronograph ist mit einem „fliegenden“ Tourbillon ausgestattet, das bedeutet, dass sein Käfig an einer Achse befestigt ist, wodurch der Eindruck entsteht, dass er im Raum schwebt. Mit ­seiner technischen Expertise und hypnotischen Schönheit ist das fliegende Tourbillon ein Markenzeichen für Spitzenleistung. Die Chronographenfunktionen in Gelb und Rot sind sofort zu erkennen. Die gute Ablesbarkeit wird durch Superluminova auf den Zeigern und Indizes noch zusätzlich verbessert, wodurch diese auch nachts abgelesen werden können. Das skelettierte Zifferblatt des BR-X1 Tourbillon Chronograph R.S.18 gibt den Blick auf das futuristische ­Räderwerk seines Hightech-Motors frei. Für eine optimale Ergonomie bei der ­Verwendung der Funktionen wurde ein Daumengriff aus gelbem Kautschuk
bei 9 Uhr in das Gehäuse integriert.

Bell & Ross BR X1 RS18 Chronograph. Foto: (c) Renault / Bell & Ross

BR-X1 R.S.18

Der ultimative, skelettierte Hightech-Chronograph ist ein unverzichtbares ­Instrument zum Messen kurzer Renn­abschnitte und die Grundessenz einer Rennfahreruhr. Das Schweizer Mechanikuhrwerk mit automatischem Aufzug, eine echte Haute-Horlogerie-Komplikation, ist für einen einzigartigen, entschiedenen Hightech-Look skelettiert. Die Wippendrücker mit gelbem Kautschukeinsatz ­betonen dies zusätzlich. Der 30-Minuten-Zähler wird durch Markierungen in Rot hervorgehoben. Und die Typographie der Ziffern im „Rennfahrstil“ sowie die gelbe Tachymeterskala auf dem Höhenring (zur Berechnung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs über eine bestimmte Entfernung) entführen uns sofort auf Renn­strecken und zu Startplätzen. Für eine optimale Ergonomie bei der Verwendung der Chronometerfunktionen wurde ein Daumengriff aus gelbem Kautschuk bei 9 Uhr in das Gehäuse integriert. Und schließlich sind die schmalen Zeiger und applizierten Indizes mit Superluminova gefüllt, was eine optimale Ablesbarkeit gewährleistet.