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Schwarm der Woche: Brie Larson
Ab dem 24. April wird Brie Larson in „Avengers: Endgame„, nach ihrem Solo-Debüt als Captain Marvel, schon zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten die Menschheit vor dem Untergang bewahren. Doch die Kalifornierin kann nicht nur Actionbombast, sondern auch Comedy, Drama, Regie, Drehbuch und Musik.
Text: Jakob Stantejsky / Header Foto: Getty Images
Es könnte doch alles so einfach sein. Am 1. Oktober 1989 wird in Sacramento eine gewisse Brianne Sidonie Desaulniers geboren, die mit neun Jahren das erste Mal professionelle Schauspielererfahrung sammelt und in weiterer Folge in einigen eher mäßig tiefgründigen Comedy-Gschichtln auftaucht, bevor sie 2005 mit schlappen 16 Lenzen ein Album raushaut. So weit, so durchschnittlich-uninteressanter Kinderstar. Sie färbt sich auch noch die Haare blond, zu allem Überfluss – also eine richtige Proto-Tussi. Jetzt wird es allerdings ungemütlich kompliziert: Ab 2009 spielt sie eine Hauptrolle in der sowohl von Kritikern als auch Zusehern gefeierten Comedy-Drama-Serie „Taras Welten“ und 2010 ist sie in „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ zu sehen, den man getrost als einen der originellsten und coolsten Filme des Jahrzehnts bezeichnen kann. Spätestens jetzt geht die Karriere steil.
Doch es wird noch viel besser. 2012 darf sie Teil der vielleicht besten Brachialkomödie der letzten Jahre sein: Mit „21 Jump Street“ tritt Larson erstmals vor das Blockbusterpublikum, bleibt aber dennoch geerdet. Bei zwei Kurzfilmen fungiert sie als Co-Regisseurin und -Autorin und liefert in den folgenden Jahren in der Regel mindestens drei Filme pro Jahr ab, bevor sie 2017 mit „Unicorn Store“ ihr Spielfilm-Regiedebüt gibt. Ach ja, da war doch noch etwas. 2016 gab es doch diesen kammerspielartigen Film namens „Room„, der bei den Oscars groß abgeräumt hat. Wer da wohl einen Academy Award (und einen Golden Globe und noch einen ganzen Haufen anderer Preise) abgeräumt hat? Ihr ahnt es sicher schon: Brie Larson. All die harte und großartige Arbeit zahlt jetzt ihre Dividenden mit den Ultramegasuperduperblockbustern im Marvel Cinematic Universe. Doch Frau Larson setzt sich auch abseits der Kinoleinwand für andere Menschen ein.
Man kennt sie nämlich auch als vehemente Verfechterin von Gender Equality und Unterstützerin von Opfern sexuellen Missbrauches. Diesbezüglich äußert sich Brie Larson sowohl mit ihren Werken als auch privat – ohne jedoch eine dieser militanten Schreihälse zu sein, die zwar viele Beschwerden, aber keine Lösungen haben. Als sie 2017 den Oscar für den besten Hauptdarsteller an den in der Vergangenheit mit sexueller Belästigung in Verbindung gebrachten Casey Affleck überreichte, übte sie sich in stillem Protest und verzichtete auf den Applaus, brachte die Zeremonie aber zu 100 Prozent professionell über die Bühne. So kann man auch ein Zeichen setzen – elegant, aber unmissverständlich. Brie Larson setzt sich aber nicht nur verbal für Gleichberechtigung ein, sondern achtet auch bei allen Projekten, an denen sie beteiligt ist, peinlich genau auf eine faire Verteilung der Jobs an Menschen verschiedenster Geschlechter, Herkünfte etc. Die 29-jährige setzt nicht nur Zeichen, sondern schreitet selbst voran.
Dass sie trotzdem Spaß am Hollywood-Business und am Frausein hat, erkennt man nicht nur an ihrer Schauspielerei, sondern auch an unserer kleinen Bildergalerie. Denn bei Brie Larson ist Sexappeal nicht verboten oder verachtet, sondern eher omnipräsent. Und das ist doch auch was Schönes. Vor allem für alle Leser dieses Artikels. In diesem Sinne: Betätigt euer Scrollwheel! Oder wischt fleißig nach unten – je nach Gerät.