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Rage 2: Randale Grande

Jakob Stantejsky

Postapokalyptische Welten, basierend auf der legendären Mad-Max-Filmreihe, sind ein klassisches Shooter-Szenario. Wenige Spiele haben dies aber so aufs Wesentliche reduziert wie seinerzeit Rage. Spät, aber doch folgt nun der hyperaktive zweite Teil. Der WIENER konnte Rage 2 vorab anspielen und verlost zwei Rage 2-Fanpakete.

Text: Markus Höller

Was macht einen guten Action-­Knaller aus? Drei Dinge: Die Handlung muss auf eine Briefmarke passen, es muss permanent richtig mächtig krachen, und abgedrehter Humor darf nicht zu kurz kommen. Umso mehr bei Shootern, die sich weniger als hochtrabenden Hollywood-Ersatz oder Kriegstrauma-Aufarbeitung, sondern vielmehr als hochoktaniges Vehikel zum Abtauchen in eine visuelle Parallelwelt und Ventil zum Abbau von negativer Energie verstehen. Und genau so einer ist Rage 2, der neun Jahre und eine Konsolengeneration später endlich folgende zweite Teil des alten Klassikers aus der Feder von Legende John Carmack.

Die Handlung, oder zumindest das Gerüst einer Story, spielt 30 Jahre nach dem ersten Teil. In einer von einem Asteroideneinschlag verwüsteten Welt muss man sich als letzter aufrechter Ranger gegen einen Haufen Mutanten, Irre und eine nach Macht gierende Militärjunta behaupten. Story Ende. In Wahrheit geht es aber darum, in der Open World kleine Missionen zu erfüllen und sich selbst mit diversen Erweiterungen der Kampfkraft, Nanotrites genannt, immer weiter aufzupimpen. Dazu hat man Zugriff auf eine Unmenge an Fahrzeugen und Waffen – wie schon weiland Max Rockatansky in den Filmen wird man letztendlich zu Ein-Mann-Armee, die von allen gejagt wird und demzufolge auch auf alle anderen Jagd macht.

Pädagogischen Nutzen hat das Spiel keinen, soviel ist klar. Daher kommt die Ballerorgie auch mit einem strikten Ab-18-Siegel. Was aber Rage 2 wie schon seinen Vorgänger zu einem Guilty Pleasure macht, ist die außergewöhnliche Artdirection und die Kreativität, die die Entwickler bei den Anwendungen der Nanotrites an den Tag gelegt haben. Die Wüstenei, in der man sich herumtreibt, erstrahlt in unwirklichem Licht und grellem Post-Punk-Chic, vielfach fühlt man sich so, als hätte man das Flex der 90er-Jahre mitten auf den Mars gesetzt. Oder das liebreizende Eso-Abenteuer Journey mit Waffen ausgestattet und Angel Dust ins Essen gemischt. Entsprechend grafisch fallen dann auch die besiegten Gegner aus, Gekröse und Ragdoll-Gewurschtel, so weit das Auge reicht. Noch mal zur Erinnerung: Das Spiel heißt Rage 2, nicht Ghandi 3. Die Fähigkeiten der Nano-Bewaffnung, im Grunde einfach nur gestengesteuerte Telekinese, befähigt einen zu erstaunlich ausgeflippten Kills, verlangt aber vom Spieler auch einiges an Fingerfertigkeit am Controller ab. Da sind Pro-Gamer mit erweiterten und programmierbaren Eingabegeräten klar im Vorteil.

Nicht zu unterschätzen sind die zahlreichen Fahrzeuge, die im bewaffneten Zustand auch rollende Angriffe (pun intended) auf die diversen Lager der Bösen und gegnerische Fahrzeuge ermöglichen. Auch Gyrocopter sind verfügbar, die nicht nur eine beschleunigte Reise von A nach wohin auch immer ermöglichen, sondern ganz nach Art des klassischen Unreal Tournament auch formidabel zum Plattmachen, und zwar wortwörtlich, geeignet sind. Der aufmerksame Leser hat sicher schon bemerkt: Alle drei Ingredienzien eines vorbildlichen Action-­Spektakels – kleine Handlung, großes Gewummer, kranker Humor – sind im idealen Mischungsverhältnis vorhanden. Im ersten Anspielerlebnis hat Rage 2 bewiesen, dass es auch abseits von bier­ernsten Story-Shootern und schön langsam etwas abgenutzer Steampunk-Ästhetik auch ein Angebot an Game gewordenem 80er-VHS-Trash gibt, der ideal für häppchenweisen Adrenalinausstoß nach der Arbeit geeignet ist. Und last but not least: OHNE Multi­player, OHNE Battle Royale, OHNE Lootboxen! Wir sagen JA zu Old-School-Singleplayer-­Action ohne Wenn und Aber!


HIER GEHT’S ZUM GEWINNSPIEL!


Rage 2
Entwickler: Avalanche Studios
Publisher: Bethesda
Erschienen für: PS4, Xbox One, PC
Engine: Apex Engine
Spieler: Singleplayer

Fotos: Hersteller