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Als die Pixel erwachsen wurden

Praktisch zeitgleich mit dem Start des WIENER begann auch das goldene Zeitalter der Videospiele. Und auch die kühnsten Analysten hätten sich Ende der 70er, Anfang der 80er kaum träumen lassen, wie sich die Games-Branche seither entwickelt hat: zu einem Multimilliardengeschäft, das unser aller Leben beeinflusst. Zur Feier verlosen wir eine Collector’s Edition vom ewigen Klassiker Doom!

Text: Markus Höller / Fotos: Getty Images  (3), Bethesda (2)

Einfache Videospiele gab es schon Anfang der 70er-Jahre, doch erst mit der Entwicklung der Mikrochips wurden komplexere Games realisierbar. Klassiker wie Space Invaders, Asteroids und Pac Man sorgten für den endgültigen Durchbruch in der Öffentlichkeit, spätestens mit den Kino-Blockbustern Tron und War Games nahm auch die Welt außerhalb der Spielhallen die Videospielkultur wahr. Die ersten klobigen Spielkonsolen wurden rasch durch handgehaltene Konsolen („tricOtronic“), verbesserte Geräte und Heimcomputer wie den Commodore 64 abgelöst, über den Umweg der Spiele hielten so erstmals leistbare Computer Einzug in private Haushalte. Mitte der 80er crashte der überhitzte Markt, und erst mit dem Sprung in die 90er startete die Branche nochmals durch. Dann aber so richtig.

Der Nintendo GameBoy mitsamt dem Jahrhundertspiel Tetris stieß 1989 die Tür weit auf, Heimkonsolen wie das SNES, Sega MegaDrive und schließlich die erste PlayStation legten den Grundstein für die Videospielbranche, wie wir sie heute kennen. Mit der parallelen rasanten Entwicklung der Heimcomputersysteme und leistungsfähigen Hardware wurde räumliche Grafik möglich. Durch den Siegeszug des Internets und gleichzeitiger immer effizienterer Leistungssteigerung und Miniaturisierung ging es dann ab den 2000ern Schlag auf Schlag: Microsoft stieg mit der Xbox in den Markt ein, die Wii von Nintendo etablierte die Fuchtelsteuerung und der DS den Touchscreen; HD-Bildschirme und die passenden High-End-Konsolen auf der einen Seite und Smartphones sowie Social Media auf der anderen Seite rückten spätestens mit Beginn der 10er-Jahre Games in die Mitte der Gesellschaft. Was noch vor nicht mal 40 Jahren die oft belächelte Domäne von Nerds und/oder pickeligen Teenagern war, ist heute quer durch alle Altersklassen und Schichten omnipräsent, sichert weltweit unzählige Arbeitsplätze und ist ein treibender Technologie-Motor.

Freilich ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Spielebranche steht immer wieder unter Beschuss von Pädagogen, Medizinern und Soziologen. Wiewohl gewisse immer wiederkehrende Meldungen wie die Mitschuld an Amokläufen haltlose Behauptungen sind, stellen Schlagwörter wie Spielsucht, Piraterie oder Bewegungsmangel die Branche vor große Herausforderungen. Ebenso geraten konkurrierende Wirtschaftszweige wie die Filmbranche oder lineares TV – verstärkt durch den Streamingmarkt – zunehmend unter Druck und müssen sich selbst schleunigst neu erfinden. Denn eines ist sicher: Videospiele sind gekommen, um zu bleiben.

ZUM GEWINNSPIEL!