AKUT

Der Prototyp von Tinder?


Einsamer sucht Einsame zum Einsamen, das ist zeitlos. Aber was heute Tinder ist, war anno analog das Kontaktmagazin. WIENER-Tandem Müller & Sax haben es mal getestet. Eine Erinnerung.

Vergiss Tinder, vergiss Internet, wir sind in den 80er-Jahren, also im Print. Anstelle von Tinder-Wischen dominierte das Studium kleingedruckter Inserate von Magazinen der Ebene ÖKM. Sie waren sachlich gehalten, zeigten etwa eine geköpfte nackte Frau, die „bei Gefallen mehr“ versprach. Dort riefst du an und gerietst unter Umständen an den Gatten der Nackten, der sofort anmerkte, dass Dienstag ein schlechter Tag sei, da hätte die Gattin zwar ihren Kopf, aber leider auch die Regel. Kam vor in Österreichs Swingerland, einer von Fräulein Geilbolds und Direktor Gliedigs bevölkerten Welt. Die der WIENER mal undercover besuchte. Dazu brauchte es eine mit vielen Wassern gewaschene Kollegin mit Sinn für Rollenspiele. So jemanden wie die fabelhafte Karen Müller (heute Frauenmagazin-Doyenne), die allezeit kühl in der Rolle blieb. Das Teaser-Foto mit ihr brachte eine Fülle von Interessenten. Der Report hieß „Im Österreich der Sinne“. Ja, für den Leser machen wir prinzipiell alles.

Foto: Manfred Sax