AKUT
Kahlenberg im Proberaum
Kahlenberg, die Kinder der Lodenfreaks schlafen sich hoch – eigentlich runter. Von der Höhenstraße in die Julius-Ficker-Straße. Hier kommt das neue Video.
Mit Spannung erwartet, lang angekündigt, wieder verworfen, dann aber doch fertiggestellt, gegradet und released: Hier kommt das Video zu JULIUS, der dritten Single-Auskoppelung aus „Dirty Penzing“ von Kahlenberg. Und hier, beim WIENER, habt Ihr es zuerst gesehen.
Kurz vorm langerwarteten, neuen Video-Release „JULIUS“ hatte der WIENER die Ehre, einer Probe von Wiens provokantester Schnöseltruppe KAHLENBERG beizuwohnen. Mit Handykamera. Und gibt sich zunächst verwundert. Was, wie? Nicht im Westtrakt wird geprobt, sondern in einem versifften Probekeller in der Innenstadt? Da, wo sich Grethi und Plethi einmieten können?
Auch Frank Hoffmann, Frontmann der Gruppe, die mit „Dirty Penzing“ eben einen nicht weniger als sensationellen Longplayer in die Wiener Jeuness D’orée gestanzt hat, gibt sich indigniert. „Die Eltern wollten heute sturmfrei und haben uns ausgebucht. Aber die haben schon so viel gezahlt, also tun wir ihnen den Gefallen.“ Umso mehr Arbeit für die Truppe, die jetzt extern verkabeln muß. Keyboards einstellen, Verstärker umstellen, Schlagzeug stimmen, Bass eingrooven. Alles Sachen, die dem Sänger freilich herzlich wurscht sind. Der blättert derweilen im WIENER.
Frauen? Wo? Und warum so angezogen? Kahlenberg, eine Truppe von Sympathieträgern in teurer Wäsch’ wohnt nicht nur in Döbling, sondern auch in den Achtzigern. Man trägt die Werte hoch, die damals was waren. Strunzkonservativ, versteht sich. Dennoch hinterläßt die Damenwelt Spuren in der Seele. Die Jacqueline hat es den Jungs angetan. Oder manchen von ihnen. Man weiß nicht recht, was da noch kommen sollte. Aber zur Auflösung gibt’s ja dann das neue Video. Worums da geht?
Textlich geht’s wie immer zur Sache. Intellektuell, schon auch. Im Proberaum herrscht Textsicherheit, auch, zumindest, was den Refrain betrifft. Oder doch nicht? Ein „Geh Bitte!“ hat man jedenfalls stets auf den Lippen, so viel Zeit muss sein. Und gottlob gibt’s da ja noch die Ö1-Version des Ganzen.
Doch noch mal raus auf die Straße. Vor’s Lokal. Wir versuchen der Sache noch weiter auf den Grund zu gehen. Was ist jetzt da also los gewesen, mit dera Schackeline? Wird des noch was mit der? Man übt sich im noblen Schweigen. Dazu hat der Anwalt geraten. Verlegen wird weiter im WIENER geblättert. Und dann bricht es doch aus den Jungs heraus.
Genug, genug, genuuuug! Mach ma doch lieber Musik. Also rein ins Gebälk. An die Inschtrumente. Es wird getrommelt, gecheckt, gestolpert, geklickt.
Und dann – der erste Hit im Raumix. Nicht jeder kann ein Mozart sein …