KULTUR
Tote Hose? Von wegen!
Corona hat im Alleingang fast die gesamte Eventbranche gekillt. Auch im Herbst ist der Normalzustand noch lange nicht wieder eingekehrt. Doch keine Sorge, wir haben auch in diesen Zeiten Veranstaltungen gefunden, die man sich geben muss.
Text: Jakob Stantejsky / Foto: Getty Images
14/10 – 17/10
WIESN #dahoam
Eigentlich findet die Wiener Wiesn dieses Jahr ob der Corona-Beschränkungen nicht statt. Oder doch? Tatsächlich wird das Saufgelage vom 14. bis zum 17. Oktober online stattfinden. Sprich: rein in die Tracht, Livestream aufgedreht und ab aufs Sofa! An das Heimsaufen haben wir uns 2020 eh schon gewöhnt, da sollte das neue Format kein Problem darstellen. Am letzten Tag steigt sogar der „Super-WIESN-Samstag“ samt Liveshow mit vielen Gästen. Wer hier nicht dabei ist, ist selbst schuld! Und wer genug hat, dreht einfach ab. Die Option fehlt normalerweise (leider).
18/10 und 30/11
Florian hoch zwei
Klenk und Scheuba sollte man als kritisch denkender Mensch kennen und schätzen. Die beiden Florians laden am 18. Oktober und 30. November in den Stadtsaal beziehungsweise die Kulisse. Unter dem Titel „Sag du, Florian“ plaudern die beiden über die teils höchst bizarren Skandale der jüngsten Vergangenheit. Und so unerfreulich die auch sein mögen, darf man sich wohl auch auf zahlreiche scharfe Pointen freuen. Angesichts dessen, was die heimische Politlandschaft derzeit bietet, muss man eh lachen. Denn was bleibt einem sonst übrig, außer zu weinen oder wild um sich zu schlagen?
18/10
Musik als Lesung
Ebenfalls am 18. Oktober lockt auch die Staatsoper. Hier präsentiert Franz Welser-Möst im Zwiegespräch mit Bogdan Roščić sein neues Buch „Als ich die Stille fand“. Als Rahmen dient der Gustav-Mahler-Saal, das Werk beschäftigt sich nicht nur mit Musik und Welser-Mösts Werdegang, sondern vor allem mit der Musik im Wechselspiel mit der Welt, in der wir heute leben. Ob als Impuls für soziale Fragen oder Hilfestellung im alltäglichen Chaos – die Musik bietet nicht nur Ablenkung, sondern auch Antworten.
6/11
Ab in den Süden
In Zeiten wie diesen, wo es sowieso nicht allzu viel zu lachen gibt, gehen die Witze am besten dorthin, wo es richtig wehtut. Weil’s eh schon wurscht ist. Und wer wäre für einen Abend des schwarzen Humors besser geeignet als Hazel Brugger? Die Schweizerin bespielt am 6. November mit ihrer gewohnt tabulosen Art das Globe Wien und sinniert über Drogen, Schlafstörungen und rechtspopulistische Liebhaber. „Tropical“ nennt sich das zweite Soloprogramm Bruggers – und könnten wir alle nicht einen kleinen Ausflug in sonnige Gefilde ganz gut brauchen?
16/11
Ozzy is back
Welcher Musiker könnte sich besser dafür eignen, gegen die Corona-induzierte Tristesse vorzugehen, als die lebende Legende Ozzy Osbourne? Auch mit 71 Jahren hat das ehemalige Black-Sabbath-Mitglied noch mehr als genug Power, um den grauen Alltag mit Metal und Hard Rock niederzuwalzen. Auch die Vorband verspricht eine Menge Action: Judas Priest wärmen die Crowd für den Großmeister auf. Bei Redaktionsschluss sollte das Konzert noch über die Bühne gehen, hoffen wir mal, dass die Ampel seitdem nicht auf rot geschaltet hat.