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Schnäppchen der Woche: Hitlers Klobrille

Jakob Stantejsky

Krimskrams spaltet die Gemüter. Während die Einen ihre eigenen vier Wände mit Erinnerungsstücken und Figürchen regelrecht zumauern, leben Andere den Purismus aus. Über Geschmäcker lässt sich bekanntlich nicht streiten. Über dieses „Schnäppchen“ der Woche hingegen sehr wohl.

Fotos: Raymonds / Alexander Historical Auctions

Denn am Montag, den 8. Februar, wurde auf Alexander Historical Auctions die Klobrille von Adolf Hitler versteigert. Ja, ihr habt richtig gelesen – ihr seid leider zu spät, die Auktion ist schon beendet. Ach so, das mit Hitler hat euch so entgeistert? Die Geschichte ist schnell erzählt: Nach dem Ende des Krieges hat ein amerikanischer Soldat namens Ragnvald Borch in der privaten Residenz des Führers in Berchtesgarden, dem Berghof, den Toilettensitz als Souvenir eingesackt und mit nach Hause genommen. Seit Mitte der Vierziger lag das eigenwillige Fundstück dann im Keller der Familie herum, bis es nun eben versteigert wurde. Mit dabei ein satirischer Zeitungsausschnitt von damals.

Ihr fragt euch jetzt natürlich, wie viel des Führers Thron zweifelhaften Liebhabern wert ist. Denn dass es derer bedauernswerterweise genug gibt, steht außer Frage. Die Antwort ist fünfstellig und lautet exakt 15.000 Dollar. So hoch lag das finale Gebot bei der Online-Auktion schlussendlich. Darum kann man sich auch einen Kleinwagen kaufen. Oder die komplette Küche neu einrichten. Oder … die Möglichkeiten sind endlos. Nur darauf, so viel Geld in Hitlers einstige Klobrille zu investieren, wären wir nie gekommen.

In diesem Fall streiten wir uns übrigens sehr gerne über den Geschmack des Käufers, beziehungsweise dessen Geschmacklosigkeit. Denn Hitler-Souvenirs sind immer beschissen. In diesem Falle im wahrsten Sinne des Wortes.