Film & Serie

Oscar-nominierte Zeitgeschichte: Quo Vadis, Aida?

Markus Höller

Es ist erst 26 Jahre her, dass während des Bosnienkrieges nur 400 Kilo­meter von Österreich entfernt Europas schlimmstes Kriegsverbrechen seit dem Zweiten Weltkrieg stattfand.

Text: Markus Höller / Foto: Polyfilm

Und bis heute sind zahlreiche NGOs immer noch damit beschäftigt, die ungeheuerlichen Vorgänge von damals zu dokumentieren und die Überreste von über 8.000 getöteten ­Männern und Kindern zu bergen.
Die filmische Aufarbeitung aus Bosnien ­wurde dieses Jahr als einer fünf besten fremdsprachigen Filme bei den Oscars nominiert und sollte in keinem Geschichtsunterricht, ja in keiner europäischen Familie fehlen. Die Geschichte rund um die Übersetzerin Aida, die in der Schutzzone vergeblich versucht, Mann, Söhne und Landsleute vor den Tschetniks in Sicherheit zu bringen, wühlt auf, macht traurig und betroffen. Und auch zornig gegenüber dem totalen Versagen und der Hilflosigkeit der UN, an der hier ebenso schonungslos Kritik geübt wird.

Quo Vadis, Aida?
Produzenten: coop 99 filmproduktion, Drehbuch und Regie: Jasmila Žbanic, Hauptdarsteller: Jasna Duricic, Izudin Bajrovic, Boris Ler, Verleih: Polyfilm, Start: 25. Juni 2021