GENUSS
Was war zuerst da? Tee oder Milch?
Gehört Tee oder Milch zuerst in die Tasse? Viel klarer wird es nicht, wenn wir verraten, dass die Gegenfraktion sich TIFs nennt. Wobei diese Debatte keine ist, die in Österreich ausgetragen wird.
Text: Roland Graf / Foto Header: Getty Images
Dafür geht sie historisch weit zurück; George Orwell etwa nannte sein eigenes Argument „unbestreitbar“ – der Autor war ein TIF-Anhänger. Und Brite. Denn der Streit tobt um die Frage, ob Milch oder Tee zuerst in die Tasse kommt. „Milk in first“, wie es die Queen pflegt, oder doch im Orwell’schen Sinne „tea in first“?
Tee oder Milch first – was sagt die Wissenschaft?
Historisch wird pro MIF argumentiert: Die dünnen Porzellantassen erwärmten sich nicht so schnell, wenn zuvor kalte Milch darin war. Auch die Wissenschaft hält diese Vorgangsweise für besser, bei den TIFs würden die Milchproteine auf der heißen Oberfläche verklumpen. Allerdings widerlegt auch das Orwell nicht: Wenn die Milch zuerst kommt, erwischt man eventuell zu viel. Rührt man sie erst nachträglich ein, kann sie besser dosiert werden.
Von MILFs haben Männermagazin-Leser schon gehört. Doch was charakterisiert MIFs kulinarisch?
a) eine chronische Abneigung gegen Marillen (und Steinobst generell
b) die physiologische Unmöglichkeit, Kokosduft wahrzunehmen
c) ihre hohe Toleranz für Chili-Schärfe
d) die Vorliebe, ihren Tee zu trinken