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Wenn’s wirklich nichtig ist

Jakob Stantejsky

Die Post bringt allen was. Nervenzusammenbrüche zum Beispiel, oder Weinkrämpfe. Und manchmal sogar Briefe und Pakete – die an andere Leute adressiert sind. Jeder hatte schon mal seine liebe Not mit den heimischen Hornbläsern. Wir checken die Zahlen hinter dem ­Quasi-Monopolisten ab.

Text: Jakob Stantejsky / Foto: Adobe Stock

56.000.000 ­Pakete hat die Post im Jahr 2010 zugestellt. 2021 waren es steile 184.000.000. Wieviele davon die eine oder andere Ehrenrunde ­gedreht haben, ist statistisch nicht erfasst. Komisch …

2.295 Postämter gab es 2001 in Österreich. Mit 1. Mai 2020 waren es noch  398 Filialen.

16 Kilogramm ­Kokain stellte die (amerikanische) Post 2012 an die Vereinten Nationen in New York zu. Das mehrere Millionen schwere Paket war weder mit Empfänger noch mit Absender versehen, ein schlecht nachgemachtes UN-Logo war der Post aber offenbar Information genug.

1,4 von 5 ­möglichen Sternen erntet die Österreichische Post auf trustpilot.com. ­Umgerechnet bedeutet das, dass bei 1.231 ­Bewertungen 89 Prozent auf ­„ungenügend“ ­geklickt haben.

34.300.000 Aktien zu je 19 Euro gelangten am 15. Mai 2006 im Zuge der Privatisierung der Österreichischen Post zum Verkauf.

519 Beschwerden gingen 2019 bei der Schlichtungs­stelle der Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH wegen fehlerhafter Zustellungen ein. Ein Plus von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 336 davon bezogen sich auf die Österreichische Post.

96,7 Prozent zeigen aber, dass es noch viel schlimmer geht. So hoch ist der Prozentsatz, der bei unseren Lieblingsnachbarn 2018 an Beschwerden über Briefdienste auf die Deutsche Post entfiel.

24.800 ­Ecstasy-Tabletten im Wert von rund 500.000 Euro erhielt ein Linzer Ehepaar 2019 per Post. Eigentlich hätte das ­Paket nach Schottland gehen sollen. Da wird sich jemand ordentlich ­geärgert haben.

22.966 Mitarbeiter der Österreichischen Post haben im Jahr 2020 einen Umsatz von 2,19 Milliarden erwirtschaftet. 31,3 Prozent davon waren Frauen.

2018 mehrten sich Beschwerden über verschwundene Reisepässe, die von der Post zugestellt hätten werden sollen. Schuld waren offenbar Schwierigkeiten bei Umstellungen im ­Zustellungsmodus, nachdem die Post zahlreiche Postämter ­eingespart hatte.

28 Jahre lang musste eine Frau aus Mecklen­burg-Vorpommern auf einen Brief ihres Onkels aus Frankreich warten. Als er 2021 endlich ankam, war der ­Onkel schon fast 20 Jahre tot.