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Overground im Keller

Christian Jandrisits

Er ist zurück in den Kellern. Gemeint ist die gleichnamige Vinyl-LP, mit der sich Ronnie Rocket ehemals Urini, Underground-Ikone der 80er Jahre, in Erinnerung ruft. Overground im Keller …

„Es ist eine Vinyl-LP zum Aufklappen“, verrät Ronnie Rocket, „eine Gatefold, also ein Album.“ Anzunehmen, dass die auf 500 Stück limitierte Auflage bald weg ist, der Mann ist kein Niemand. Wer vor 40 Jahren alt genug war und außerdem unweit von Wien, der kannte auch „Aus den Kellern der Nacht“ von Ronnie Urini, seines Zeichens Daddy der Wiener Punkszene, man erinnere das kunstfertig in den Schnee gepisste Herz.

… einst Urini, jetzt ROCKET

Der Underground-Mann mit Kultstatus, den er aus der Distanz dialektisch versteht: „So ein Status bedeutet, dass alle deine Konzerte wollen, aber keiner will was zahlen.“ Ähnliches erwartet er auch vom neuen Album: „Die limitierte Auflage wird dann wieder mal zu `Sammlerpreisen´ gehandelt werden, von denen ich wie üblich nichts abbekommen werde. Außer ich kauf mir auch zehn Stück, die dann in zwei Jahren 1000 Euro wert sind.“ Mindestens, wenn nicht mehr. Es ist ja nicht nur die Musik von ihm, er hat auch das Cover gezeichnet: „Da waren alle möglichen Grafiker im Verlag, aber kein Vorschlag passte. Setz ich mich also ein paar Minuten hin und mach eine Zeichnung, und alle lieben es. Super Brachial-Cover und so. Nur mir gefällt sie nicht. Aber was solls.“

Wiens Punk Daddy Ronnie Iraschek meldet sich zurück. Per Vinyl, was auch sonst.

Der Vertrag (Rocket: „der erste meines Lebens“) ist unterschrieben, das Kunstwerk ab Herbst verfügbar. By Ronnie Rocket, wünscht sich der ­Musiker: „Ich kann das Wort Urini nicht mehr hören.“ 

● Info. Ronnie Rocket: Zurück in den Kellern; ab Herbst bei Blind Rope Records,
bit.ly/3QtxCDT