AKUT
ELVIS, Springsteen und ich …
„The King, the Boss und da Launge“, oder ”Tennessee, New Jersey und Weinviertel“ auch so könnte der Titel dieser Story lauten, birgt sie doch gewisse Gemeinsamkeiten …. (ELVIS, Springsteen und ich …)
Text und Bildbearbeitung: Christian Jandrisits
Chronologisch betrachtet ist der Anfang meiner Story auch gleichzeitig das Ende (Fortsetzung nicht ausgeschlossen…).
Montag, 17. Juli 2023, 8.00 Uhr morgens, mein Telefon klingelt, am anderen Ende der Leitung ist der Bertl (aus WIEN, Favoriten): „Servas Launga, heast da Springsteen is gestern scho in Schwechat g’laundet, I waß wo er wohnt, fauhr ma hi?!“, ich (aus Riedenthal/Weinviertel/NÖ): „Puh, waß net, was mach ma dort?“, Bertl: „Na, wir kennt’n uns a Autogramm holen, vielleicht kema mit eahm a bissl reden ah?!?!“, ich: „Jo eh, wär eh leiwand, do kennt er glei auf meiner Gitarr‘ unterschreiben, passt, moch ma!“ …
Montag, 17. Juli 2023, ca. 12.30 Uhr mittags, der Bertl (mit feinst gebügeltem „BORN IN THE U.S.A“ T-Shirt, Blue Jeans und gefühlten 8 kg Vinyl Schallplatten vom BOSS unterm Arm) und ich (ELVIS-T-Shirt mit Motiv aus den 70ern, Blue Jeans und 2 schwarze Gitarrenkoffer in den Händen) stehen vor dem feinen Hotel in der Wiener Innenstadt, wo der Boss residiert. Bertl: „Heast Launga, vielleicht sollt ma si vorher no a Bier kaufen, bevor ma einegengan, vielleicht frisst da Springsteen no?“, ich: „Jo, kaunn eh sei, der haut si sicher grod a Schnitzerl eine, hoi ma uns a Hüs’n!“
Montag, 17. Juli 2023, 14.30 Uhr früher Nachmittag, 4 Krügerl später, leicht eingedieselt aber super drauf (Selbstbewusstsein ist mein zweiter Vorname) stakse ich auf den Hotelpagen (leicht erkennbar an seiner K&K ähnlichen Uniform) zu, der Bertl ist inzwischen ins Beisl zurück gerannt, er hat dort seine 8 kg Schallplatten vergessen. Ich: „Grüß Gott, ich würd mich gern kurz, wirklich nur kurz, a bissl, 5 Minuten oder so, mit dem Herrn Springsteen treffen, ich bin selber Musiker und vielleicht kann ich kurz, wirklich nur ganz kurz mit ihm a bissl reden, der Bertl is auch mit, aber der Trottel hat seine Schallplatten im Beisl vergessen, der kummt glei, könnens da vielleicht irgendwas für uns checken, geht das?“ – während meines Redeschwalls sehe ich von links den Bertl auf uns zulaufen, roter Kopf, verschwitztes Springsteen T-Shirt, 8 kg Vinyl unterm Arm, von rechts verspüre ich einen riesigen Schatten, gefühlte 2,50 m hoch, 1,50 m breit, ganz kurz kann ich ein Security-Logo auf einem schwarzen T-Shirt wahrnehmen, bevor ich die Worte hör: „Schleich di, du Wappler!“
Montag, 17. Juli 2023, 14.32 Uhr früher Nachmittag, der Bertl: „Und?? Wo treff ma eahm???“, ich: „Du, der kaunn heite net, waßt eh, des lange Fliegen und so, dem is a bissl schlecht glaub I, also so hot’s mir die Security g’sogt!“, der Bertl: „Na geh scheiße, fuck, jetzt kema wieda hamfohren!“, ich: „Jo – I glaub fost …“
Na ja, versucht hätt ich’s ….
Donnerstag, 29. April 1976, 2.30 Uhr frühmorgens, ein Taxi rollt über den E.P. Boulevard in Memphis Tennessee/USA, die Fahrgäste sind ein ein gewisser Bruce Springsteen und zwei seiner Bandmitglieder. Gerade eben haben sie ein fulminantes Konzert in Memphis gegeben und sind am Weg zurück in ihr Hotel, als plötzlich ein schloßähnliches Anwesen den Boulevard erleuchtet. Bruce zum Taxler: „Was ist das?“, der Taxler: „Das ist Graceland, die Villa von Elvis!“, Bruce: „Bleib sofort stehen, jetzt, sofort!“, Steven Van Zandt (Gitarrist der E-Street Band): „Was ist los Bruce?!?“, Bruce: „Ich werde dem KING mal kurz Hallo sagen!”
Donnerstag, 29. April 1976, 2.40 Uhr frühmorgens, nachdem die Gates zu Graceland natürlich fest verschlossen sind wählt Bruce Springsteen den kürzesten Weg, nämlich die 2 m hohe Steinmauer, welche die Öffentlichkeit vom Graceland Anwesen trennt. Sicheren Schrittes bewegt er sich (leicht eingedieselt, aber Selbstbewusstsein ist ja sein zweiter Vorname) auf die hell erleuchtete Villa zu.
Donnerstag, 29. April 1976, 2.45 Uhr frühmorgens, erfolgreich die zwei weißen Steinlöwen vor der Graceland Villa hinter sich gelassen, klopft der Boss an die Tür des Anwesens als plötzlich ein riesiger schwarzer Schatten, gefühlte 2,50 m hoch, 1,50 m breit, ganz kurz kann er ein Security-Logo auf einem schwarzen T-Shirt wahrnehmen, vor ihm auftaucht mit den Worten: „Kann ich dir helfen Kleiner?“ – Bruce: „Hi, ich bin Bruce Springsteen, ich bin selber Rockstar, war vor kurzem auf dem Cover des Time-Life Magazins und wollte dem King nur kurz Hallo sagen!“, der Schatten: „Spannend Kleiner, aber jetzt darf ich dich gerne wieder zum Ausgang begleiten! (Wiener Übersetzung: „Schleich di, du Wappler!“)
Donnerstag, 29. April 1976, 3.00 Uhr frühmorgens, Steven Van Zandt: „Und? Wie war’s Bruce???”, Bruce Springsteen: „Elvis war nicht da, der ist gerade auf Tour in Lake Tahoe!“
Na ja, versucht hätt er’s ….