AKUT

Was bisher geschah …

Jakob Stantejsky

Seit 1979 gibt es den mittlerweile schon altehrwürdigen WIENER inzwischen schon. Im Laufe der Zeit hat sich nicht nur das Magazin immer wieder radikal verändert, sondern auch die ganze Welt. Wir haben die Entwicklung der letzten 45 Jahre in Zahlen gegossen und erzählen, was während dieser Zeit passiert ist.

Text: Jakob Stantejsky / Fotos: Adobe Stock

765 Meter Kokain hätte Diego ­Maradona zwischen 1979 und seinem Tod im Jahr 2020 ­gezogen, wenn er im Schnitt täglich eine Line von durchschnittlich fünf Zentimetern Länge zu sich genommen hätte. Das 51 Meter lange Dribbling bei seinem legen­dären „Tor des Jahrhunderts“ gegen England bei der WM 1986 hat er also exakt 15 mal geschnupft, wenn man so will. Bei einer Line Kokain spricht man übrigens Pi mal Daumen von 80 Milligramm. Wenn das bei Señor Mara­dona auch so hingekommen ist, hat der Gute also rund 1,2 Kilogramm Koks im Laufe dieses Zeitraums vernichtet. Ein Tropfen auf dem glühend heißen Stein, wenn man ­bedenkt, dass alleine letztes Jahr mehr als 300 Tonnen ­Kokain in Europa beschlagnahmt wurden.


200.000 Hektar Waldfläche sind in Österreich seit 1979 neu gewachsen. Damals erstreckten sich die heimischen Forste über 3.800.000 Hektar, was einem Anteil von 45,3 Prozent der gesamten Landesfläche entspricht. Inzwischen stehen wir bei knapp über 4.000.000 Hektar und somit bei 47,9 Prozent. Damit liegt Österreich zumindest in puncto Prozentanteil solide im oberen Drittel der EU-Länder. Vom absoluten Spitzenreiter in der Disziplin sind wir ­allerdings weit entfernt. Das ist nämlich
Schweden, wo über 30.000.000 Hektar bewaldet sind, was ungefähr drei Viertel der Landesfläche entspricht. Tatsächlich breiten sich die Wälder in der EU eher aus, als zu schrumpfen. Das kann man von den diversen Regenwäldern dieser Welt leider nicht behaupten. Der Amazonas-Regenwald schrumpfte von 1978 bis 2022 etwa um 47.652.100 Hektar.


29 Epi- und Pandemien haben seit 1979 die Menschheit auf die ­Probe gestellt. Die beiden Super­stars unter ihnen hören auf die Namen AIDS und ­Corona und haben die Welt nachhaltig ver­ändert. Wer denkt, dass es mit der Zeit besser werden muss, täuscht sich übrigens. Seit 2010 wurden deutlich mehr Epi- und Pandemien verzeichnet als im gesamten Zeitraum von 1979 bis 2009. Das liegt sicher auch mit daran, dass heutzutage solche Fälle zuverlässiger erfasst werden, egal ob sie sich in ­Warstein (Legionellose 2013) oder auf ­Samoa (Masern seit 2019) abspielen. Aber es zeigt auch, dass wir auch mit unserer zu recht hochgelobten modernen Medizin weit entfernt davon sind, Krankheiten im Griff zu haben. Die Natur lässt sich eben auch immer ­wieder etwas Neues einfallen.


4.156 Minuten Film hat uns Steven Spielberg seit 1979 als Regisseur beschert. Das entspricht in diesem Zeitraum 30 Streifen, die insgesamt 134 Oscar-Nominierungen und 30 Oscars eingeheimst haben. Spielbergs längster Film ist „Schindlers Liste“, der 195 Minuten lang für cineastisches „Vergnügen“ sorgt. Sein Lieblings-Hauptdarsteller ist zweifellos Tom Hanks, der fünf mal in tragender Rolle für Spielberg agierte. Auf ein Genre hat der heute 77-­jährige sich nie festgelegt. Von Kinder-, Animationsfilmen und Komödien über Abenteuerfilme und Biopics bis hin zu Thrillern und Kriegsfilmen ­findet man in Spielbergs Filmographie wirklich alles, was ­Hollywood zu ­bieten hat. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Das nächste Projekt soll den legendären Frank Bullitt aus dem gleichnamigen Steve-McQueen-­Film wieder auf die Leinwand bringen.


3.690.000.000 mehr ­Menschen leben 2023 auf der Erde als es noch 1979 der Fall war. Konkret stehen wir aktuell bei 8.060.000.000, vor viereinhalb Jahrzehnten waren es noch 4.370.000.000. Das kommt einem Anstieg von 84,44 Prozent gleich. In Österreich waren wir mit der Fortpflanzung nicht so fleißig und haben aus den 7.549.000 Menschen von 1979 lediglich 9.154.514 gemacht. Das sind läppische 21,27 Prozent. Generell hat der vielzitierte Westen in diesem Zeitraum nicht allzu viel zu der Bevölkerungsexplosion beigetragen. Die hat sich vor allem in den ­Entwicklungsländern dieser Welt abgespielt, die gerade in der jüngeren Vergangenheit Zugang zu (mehr oder weniger) moderner Medizin und Pflege bekommen haben. Das Ende der Fahnenstange ist übrigens noch nicht erreicht: Experten erwarten, dass mit Ende dieses Jahrhunderts rund 10.000.000.000 Menschen auf der Erde leben, bevor die Bevölkerung langsam wieder schrumpft.


3.134.501 Kilokalorien hat Menschik, die Seychellen-Riesenschildkröte und der älteste ­Bewohner des Tiergartens Schönbrunn, seit Anfang 1979 zu sich genommen. ­Täglich braucht eine ausgewachsene ­Aldabrachelys gigantea nämlich nur rund 191 Kilokalorien, um ihren bis zu 250 Kilogramm schweren
Körper auf Trab zu halten. Dementsprechend bewegen sich die Tiere auch mit maximal einem Stundenkilometer fort. Ein Mensch hätte um Menschiks Nahrungsbedarf in den letzten 45 Jahren knapp 10.500 Wiener Schnitzel zu sich nehmen können, womit er immer noch an rund 6.000 Tagen komplett ohne Essen dastünde.