KULTUR
All Inclusive: all inclusive
Im Sandals Dunn’s River rundum sorglos gönnen
Test: Das neu eröffnete Fünf-Sterne-Ultra-All-Inclusive auf Jamaica lässt keine Wünsche offen.
Text: Markus Höller
Eigentlich wäre ja anlässlich eines besonderen Jahrestages mit der Allerliebsten ein ausgedehnter Aufenthalt in einer Kärntner Wellnessoase geplant gewesen. Wenn dann aber eine Einladung zu einem Hotel-Test Woche Fünfstern-Ultra-All-Inclusive auf Jamaica (zu zweit) kommt, na gut. Dann eben Planänderung. Und was soll ich sagen: richtige Entscheidung!
Nach einem recht langen Flug via Frankfurt nach Montego Bay und rund 1,5 Stunden Transfer entlang der Nordküste des karibischen Inselstaates endlich im Sandals Dunns River angekommen, macht sich sofort tiefe Entspannung bemerkbar. Denn sofort beim Einchecken wird einem im Tausch für einen Begrüßungscocktail vom Concierge Desk alles abgenommen. Vom Gepäck bis hin zum Wunsch nach einem Late Night Snack am Zimmer. Kostenlos. Denn: hier gilt Ultra-All-Inclusive. Zimmerservice und Minibar auch. Wer sich also mal ohne Angst vor der Rechnung beim Checkout mal so richtig wie ein Rockstar fühlen will, kann es hier Tag und Nacht am Zimmer krachen lassen.
Apropos Zimmer. 14 verschiedene Kategorien stehen bei den 260 Zimmern zur Verfügung, vom günstigen Blick ins Inland über Zimmer mit Meerblick und Badewanne für zwei am Balkon(!) bis hin zu den exklusiven Butler-Suiten. Dazu später mehr. Geräumig, gut aufgeteilt, sauber und mit einem hervorragenden Blick auf Poollandschaft, Karibisches Meer und Palmen ist die Variante mit Wanne und Meerblick sehr zu empfehlen. Aber sehen Sie selbst!
Ultra-All-Inclusive, das heißt nicht nur Gönnung am Zimmer, sondern in der ganzen Anlage. Sage und schreibe zwölf verschiedene Restaurants unterschiedlicher Küche stehen für das leibliche Wohl zur Auswahl, vom Fine Dining im französischen Stil über den klassischen Griechen oder Italiener bis hin zum authentisch jamaikanischen Jerk Chicken oder japanischem Sushi. Doch der Mensch lebt nicht vom Brot allein, daher gibt es auch neun verschiedene Bars, von der Swim-Up-Variante beim Pool über die coole Indoor-Lounge bis zum exklusiven Dunn’s Rum Club kann man sich in unterschiedlichen Konstellationen von 10.00 Uhr vormittags bis 2.00 früh jederzeit einen genehmigen. Wie in solchen Resorts gang und gäbe, herrscht hier so etwas wie die „Airport Time Zone“: keiner, weder Gäste noch Personal, schaut einen komisch an, wenn man um 10.00 vormittags einen Negroni bestellt. Nach den Mimosas zum Frühstück, natürlich. Es ist ja schließlich Five O’Clock somewhere, nicht?
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass man sich hier rund um die Uhr die Kante geben muss, weil sonst nichts zu tun ist. Ganz im Gegenteil. Ebenso im Ultra-All-Inclusive-Konzept integriert sind ein Fitnesscenter, Zugang zu einem 18-Loch-Golfplatz (inkl. Green Fee) in der Nähe sowie eine eigene Scuba-Basis, die Taucher zweimal täglich mit hochmodernen Booten ausführt. Außerdem: Paddleboards, Wasserski, Schnorcheln, Wakeboarden, Pool Volleyball und, und, und. Muss man aber nicht – am wohltemperierten Pool/sehr wohltemperierten Whirlpool oder am Strand mit Meerestemperatur wie in der Badewanne kann man herrlich die Seele baumeln lassen. Und/oder am Handy surfen, WLAN im gesamten Areal sorgt für Onlinezugang ohne Roaming-Panik. All das ist nur möglich, weil hier sage und schreibe über 700 Menschen vor und hinter den Kulissen sehr auf Zack sind. Auch wenn sie kein Trinkgeld annehmen dürfen, Ultra-All-Inclusive Policy.
Die eingangs erwähnten Butler-Suiten setzen dem eh schon famosen Ultra-All-Inclusive aber noch die Krone auf. Wenn es nicht reicht, sich an der Bar Premium Spirits zu bestellen (also zum Beispiel auch ausgesuchte Single Malts) oder sich zum Dinner verschiedene Weine aus dem Napa Valley reichen zu lassen. Oder im Dunn’s Rum Club Cocktails oder über 30 verschiedene Rums aus Jamaika und aller Welt (darunter die „Hausmarke“ Appleton Estate) zu verkosten. Dann man kann sich auch noch so richtig den A**** nachtragen lassen. Das entsprechende Zimmer gebucht, steht einem ein freundlicher Angestellter zur Verfügung. Der reserviert einem schon frühmorgens die begehrten Liegen am Pool und stellt eine nach Wunsch befüllte Kühltasche dazu. Und füllt diese auch regelmäßig nach. Ebenso kann man sich auch Snacks oder Cocktails von der Bar bringen lassen. Dekadent, ja, aber seeeehr bequem.
Als ob es nicht schon genug Möglichkeiten zur absoluten Entspannung gäbe, verfügt das Sandals Dunns River auch über ein Spa mit Dampfbad und kalten bzw. warmen Tauchbecken. Nicht unbedingt nötig unter den vorherrschenden klimatischen Verhältnissen, aber durchaus eine Option. Es gibt auch Massagen, Hautbehandlungen und einen Frisör. Und ein hauseigenes Fotostudio, einen Shop und last but not least ein kleines Café. Dieses serviert schon frühmorgens hervorragende Süßspeisen und zig Kaffeevarianten, die allesamt mit Jamaicas berühmten Blue Mountain Coffee zubereitet werden. Hierzulande kaum unter 100 Euro/Kilogramm zu bekommen, gibt es diesen wirklich ausgezeichneten Kaffee hier – erraten – All Inclusive. Selbst als Wiener Kaffee-Ultra muss ich eingestehen: der fehlt mir seit der Rückkehr wirklich.
Wenn es trotz aller Annnehmlichkeiten und Aktivitäten im Hotel mal fad wird: es gibt direkt im Hotel die Möglichkeit, externe Ausflüge zu buchen. Sei es, um die gewaltigen Marihuana-Plantagen zu besuchen oder ins Landesinnere nach Nine Mile zu pilgern. Hier ist der Geburtsort und die letzte Ruhestätte von Musiklegende und nationaler Ikone Bob Marley. Immerhin befindet man sich auf Jamaica – da gibt es auch außerhalb des Hotels zauberhafte Orte!
© Alle Fotos, außer wenn angegeben: Sandals Resorts