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Im Porträt: Andrea Schlager – Benzin in den Venen
Im MotoGP-Zirkus behält sie immer kühlen Kopf und setzt sich im von Männern dominierten Motorsport durch wie keine andere. ServusTV-Moderatorin Andrea Schlager spricht mit dem WIENER über ihre Erfahrungen im Sportjournalismus.
Text: Maximilian Barcelli
Eigentlich wollte sie ja gar nichts moderieren. Dokus drehen, das hatte Andrea Schlager vor, als sie zu ServusTV nach Salzburg kam. Erste Erfahrungen im Fernsehen sammelte die gebürtige Steirerin im ORF und in diversen Produktionsfirmen in Wien, dass sie einmal beim Frühstücksfernsehen landet, war nicht geplant. Ebenso wie die darauffolgende Arbeit in der MotoGP, in der sie mit viel Hintergrundwissen und Leidenschaft seit letztem Jahr Zuseher verzaubert. Was Andrea Schlager am Motorradsport am meisten schätzt, ist die kleine Community, die auch in schweren Phasen – wie in der Zeit nach Luis Saloms tragischem Unfalltod – zusammenhält. „Man arbeitet miteinander und nicht gegeneinander“, erzählt die auf Anhieb grundsympathische 35-Jährige.
Eine Frage, die ihr in Interviews den letzten Nerv raubt, ist, wie man als Frau in der Männerdomäne Motorsport zurechtkommt. Die hübsche Moderatorin ist davon überzeugt, dass Qualitäten für sich sprechen, und nicht das Geschlecht, obwohl es durchaus sein kann, dass man(n) Frauen im Motorsport anfangs skeptischer gegenübersteht. Als Frau kann man es aber in einigen Bereichen durchaus leichter haben, wie die souveräne Moderatorin erzählt. „Vielleicht reden die Fahrer mehr mit einem, grundsätzlich ist aber das Wichtigste, immer höflich und respektvoll zu bleiben“, so Schlager. In und um die MotoGP ist generell mehr Weiblichkeit anzutreffen, als es sich vor dem Bildschirm erahnen lässt. „Wir haben zum Beispiel eine MotoGP-Ladys-Gruppe und versuchen, alle drei Grands Prix einmal Abendessen zu gehen“, wobei sich das vermutlich des Öfteren als schwierig erweist, sind Staus und Verkehrschaos nach einem Rennen doch vorprogrammiert. Darauf könnte sie gut und gern verzichten, ebenso wie auf verspätete Flüge, verrät sie dem WIENER.
Die Begeisterung für den Motorsport kommt bei Schlager nicht von irgendwo. In Judenburg geboren, wuchs sie quasi vor der Haustür des Red Bull Rings auf. Dem Geschwindigkeitsrausch ist sie schon in jungen Jahren erlegen, das große Interesse am Sport reicht aber über den Tellerrand der Motorbranche hinaus. Ihre Arbeit umfasst beispielsweise auch Eishockey oder den Wings for Life World Run.
Und wenn Andrea Schlager gerade nicht mit der MotoGP um die Welt tourt oder die Servus Hockey Night moderiert? Dann ist die ausgebildete Sportjournalistin am liebsten in ihrer zweiten Heimat Portugal. Ganz ohne Sport geht’s aber auch dort nicht, Schlager ist eine begeisterte (ob begnadet, entlockten wir ihr nicht) Surferin und holt sich auf den Wellen des Atlantiks die Entspannung, die ihr nach Staus, verspäteten Flügen und dem (positiven) Stress gegönnt sei.
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