STIL

Man of Stil: Entertainer Mat Schuh

Vorhang auf: Mat Schuh, Vollblut-Entertainer und Swing- sowie Rock‘n‘Roll-King, betritt die modische Showbühne in der Roberto American Bar in Wien – stilsicher im Smoking und aus Spaß an der Freud unten fast ohne …

Interview: Alex Pisecker / Fotos: Maximilian Lottmann

Wie würdest du Mode definieren?
Die passende Kleidung für den richtigen Anlass zum richtigen ­Zeitpunkt zu tragen. Ich bin immer overdressed und man sieht mich selten in Alltagskleidung. Underdressed fühle ich mich nicht wohl, leichte Übertreibung ist wunderbar, da kann man einfach nichts falsch machen.

Wann hast du begonnen, dich für Mode zu interessieren, und was war der Auslöser?
Ich ging schon in Anzug und Krawatte ins Gymnasium, es war einfach ein Statement, niemand hat sich lustig über mich gemacht, so „goschat“ wie i bin, hot eh kana a Leiberl ghobt. Schon mein Vater, er war ­Kieferchirurg, legte äußersten Wert auf gepflegtes Aussehen, Maßkleidung und Maßschuhe waren einfach „state of the art“, das hat natürlich auf mich abgefärbt.

Mat Schuh trägt: Maßhemd mit Strap, der von hinten an der ­vorderen Länge angeknöpft wird, um das Herausrutschen des Hemdes aus der Hose zu verhindern (angeblich Karajans Erfindung), Mascherl, Manschettenknöpfe, Maß-Smokingsakko, Kniestrümpfe und Maßschuhe. Foto: (c) Maximilian Lottmann

Der Smoking scheint dein Key-piece zu sein, wie kam es dazu?
Der Smoking ist meine Arbeits­kleidung. Die Musik, die ich interpretiere, verlangt nach diesem ­Kleidungsstück. Ich trage natürlich die klassischen Varianten, aber auch immer wieder Dinnerjackets, die eigentlich nur im Sommer am Schiff oder bei Gartenpartys gestattet sind. Ich besitze eine Vielzahl an Smokings in den verschiedensten Farben, auch Rot ist dabei.

Welchen Einfluss hat die Musik auf dein Erscheinungsbild?
Ich liebe die Musik der 60er-Jahre – all die Programme, die ich in diesem Genre gespielt habe, hatten natürlich eklatanten Einfluss auf meinen Stil. Ich stell’ mich jetzt nicht in „Glitzersakkos“ auf die Bühne, aber was ich mache, beeinflusst natürlich meine Outfits, nicht nur bei meinen Auftritten, auch im Privatleben.

Mat Schuh, wandelbar: Er kann auch farbenfroher Gentleman, und wie immer mit Stilsicherheit. Foto: (c) Maximilian Lottmann

Braucht ein Künstler einen ­individuellen Kleidungsstil?
Es herrscht ein Verfall des Stils, niemand gibt sich mehr Mühe – warum muss man bei der Oscarverleihung ein Unterleiberl oder Turnschuhe zum Smoking tragen? Gepflegtes Auftreten ist wichtig, man muss ­wissen, was einem passt. Mir passt alles, außer Ruderleiberl und Goldketterl. Wenn ich mir die Ware in den Geschäften so ansehe, wird es allerdings immer schwieriger, etwas zu finden – Sakkos sind plötzlich so kurz, dass jeder Typ damit aussieht, als hätte er einen Entenarsch. Jeder Künstler ist auch eine Art Kunstfigur, man zieht das selbstverständlich auch im Leben durch, daher ja, ich denke schon, dass man einen individuellen Stil braucht, er ist ­einfach ein Markenzeichen.

Behind the Scenes – Modeshooting mit dem „Man of Stil“ Mat Schuh

MAN OF STIL, das Making-of. Einblicke in das Modeshooting mit dem Vollblut-Entertainer und Smoking-Träger Mat Schuh. Mit am Set: Whisky, Zigaretten und ganz viel Spaß. Und beim Interview mit Modechefin Alex Pisecker lässt er auch noch die Hosen runter … Das ganze Interview hier zum Nachlesen: https://bit.ly/2DvAoHl #WIENERallesfürER #w431 #mode

Gepostet von Wiener – Alles für Er. am Freitag, 9. November 2018

Personal Mat Schuh

(53) entertainte bereits im zarten Alter von fünf Jahren. Der erste Auftritt folgte mit zwölf beim Schulball. Sein Interesse an der Schule war mäßig, was etliche Rauswürfe nach sich zog – er landete an der Filmakademie. Der Weg zum ORF war nicht weit und Schuh gestaltete Sendungen wie „TV Total Verrückt“ oder den „Comedy Express“ mit, wo er auch persönlich auftrat. Danach folgte aufgrund der Stimme das Radio – die seine verdankt er hemmungslosem Trällern als Kind, was ihm die Stimmbänder übelnahmen. Den Rest erledigten Whiskey und Camels. 2019 wird der Film „Ich war noch niemals in N.Y“, in dem Schuh und Uwe Ochsenknecht ­alternde Playboys mimen, ins Kino kommen. Anschließend spielt er am Berliner Schillertheater in „Mord im ­Orient-Express“. Danach geht’s weiter mit einer 60s-Show in der Apollo-Revue in Düsseldorf.

Fotoassistenz: Alexander Kapanadze
Redaktion & Styling: Alex Pisecker
Location: Roberto American Bar, Jasomirgottstraße 7, 1010 Wien