Mode
Modefabrik Hollywood
Es gibt Kleidungsstücke oder Modeströmungen, für deren Entstehung weder ein Designer noch sonst jemand aus der Modebranche verantwortlich ist. Das Show-Biz und die Filmindustrie haben aus vielen modischen Nebendarstellern waschechte Stars gemacht.
Text: Alex Pisecker / Fotos: Getty Images
Meist handelt es sich um Alltagsbekleidung, die eine turbulente Geschichte zu erzählen hat. Man nehme das T-Shirt: Ursprünglich ein Hemd für Seeleute, entwickelte es sich über das US-Militär und anschließend den Sport zur Funktionsbekleidung. Als es jedoch von Marlon Brando und James Dean (und zwar in Weiß) in sozialkritischen Filmen wie „Der Wilde“ und „… denn sie wissen nicht was sie tun“ getragen wurde, erlangte es eindeutig Kultstatus und war ein Synonym für Freiheit und Rebellion gegen das Establishment.
Der Jeans erging es ähnlich, ebenso der Bikerjacke. Brando und Dean mit ihren kompromisslosen Darstellungen von Außenseitern und deren Kostümbildner mit einem unglaublichen Gespür für den Zeitgeist waren verantwortlich dafür, dass diese Kleidungsstücke zu Ikonen wurden.
Die Mods und die Filme, in denen sie für die Nachwelt verewigt wurden, verhalfen Fred Perrys legendärem Pololeibchen, das sie pausenlos zu schmalen Anzügen und spitzen Schuhen trugen, zu bis heute andauernden Höhenflügen. Punkbands trugen Slogan-T-Shirts, die Aufdrucke missfielen wiederum dem Establishment, dazu knallenge Hosen im Schottenkaro und die unvermeidliche Bikerjacke, Home-made aufgepimpt mit Buttons und Stacheln. Die Looks kamen eigentlich von der Straße, schafften es auf Bühne und Leinwand und werden in gewissen Abständen immer wieder neu aufgelegt.
Preppy Style und Collegejacke spielten in diversen Filmen mit Highschool-Hintergrund die Hauptrolle. „The Breakfeast Club“, „American Teen“ und „American Pie“ sind Beispiele, die sich über Jahrzehnte lang hinziehen.
Die „Way Farer“ von Ray Ban war Marilyn Monroes liebste Sonnenbrille, Ray Ban (eine Firma, die auch für die US-Army arbeitete) hatte regelmäßige Auftritte im amerikanischen Film. Clint Eastwood trug sie in „Dirty Harry“, Tom Cruise setzte sich die Ray Ban „Aviator“ als Maverick in „Top Gun“ ununterbrochen auf oder ab. Ebenso wie Horatio Caine es in „CSI: Miami“ mit der „Silhouette“ handhabt.
Oft entstehen Trends und Modeströmungen über im Film und die Musik transportierte Bilder, oder sie kommen direkt von der Straße. Natürlich werden sie von Designern aufgegriffen und weiterentwickelt. Ihr Ursprung bleibt jedoch authentisch und so werden sie in manchen Fällen zu Klassikern oder erlangen gar Kultstatus.