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Wissen Hunde, dass sie im Weg sind?

Manfred Sax

Mag sein, dass Hunde ihr Spiegelbild nicht erkennen. Aber sie wissen, wie ihr ­Körper mit der Umwelt kor­respondiert. Und handeln ­entsprechend.

Bild von Chiemsee2016 auf Pixabay

Aus einem Haushalt mit Hund: Es steht dem Vierbeiner frei, wo er sich nachts hinlegt. Aber morgens liegt er an einer Schnittstelle, dort, wo jeder Bewohner beim Weg ins Badezimmer an ihm vorbei muss. Eine gelernte Sache, nur: Ist ihm eigentlich bewusst, dass er im Weg ist? Ja, weiß die ungarische Biologin Rita Lenkei nach einem Hindernis-Experiment mit 32 Hunden (canis familiaris). Im Lauf der Zeit lernen Hunde eine Menge im Zusammenleben mit Menschen, und Körperwahrnehmung in Relation zur Umwelt ist laut Lenkei Teil davon. Im Experiment wurden Bälle auf eine Matte befestigt und die Hunde angewiesen, sich auf Matte und Ball zu legen – um dann die Vierbeiner zu bewegen, den Ball zu apportieren. 27 der 32 Testhunde lernten schnell, dass ihr Körper von der Matte weg musste, um an den Ball zu kommen. Für Lenkei ein Beweis, dass Hunde die Fähigkeit haben, „Information über den eigenen Körper in Relation zu Objekten in der Umwelt zu verarbeiten“. Interessant: Nicht aber sind Hunde imstande, ihr Spiegelbild als „ich“ zu erkennen (Mirror Mark Test). Das schaffen in der Tierwelt nur ­Elefanten.

Quelle: Scientific Reports, https://www.nature.com/articles/s41598-021-82309-x