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eSports in Österreich
eSports in Österreich: So steht es um den Trendsport
eSports ist auf dem Vormarsch und schlägt vor allem bei der jungen Generation international und auch in Österreich besonders hohe Wellen. Preisgelder in Millionenhöhe und eine immer größer werdende Resonanz sorgen dafür, dass Jugendliche immer häufiger das Berufsziel des professionellen Gamers verfolgen.
eSports ist mehr als Gaming
eSports ist eine Form des wettbewerbsorientierten Spielens, die normalerweise online zwischen zwei oder mehr Spielern ausgetragen wird. Die beliebtesten Spiele im eSport sind Ego-Shooter, Multiplayer-Online-Battle-Arenen und Sport-Games. Es gibt zwar keinen Dachverband für eSports, aber viele professionelle Spieler und Teams treten in organisierten Ligen und Turnieren um Preise und Turniersiege an. Offiziell handelt es sich dabei noch nicht um einen offiziellen Sport. Aufgrund seiner Popularität und seines Wettbewerbscharakters gibt es eine Debatte darüber, ob eSports als Sport angesehen werden sollte oder nicht. Ein Argument, das dafürspricht, eSports als Sport zu bezeichnen, ist, dass es das gleiche Maß an Geschicklichkeit, Hingabe und Training erfordert wie traditionelle Sportarten. Einige Leute argumentieren jedoch, dass eSports nicht als Sport eingestuft werden kann, weil beim Spielen keine körperliche Betätigung erforderlich ist. Letztlich ist es Ansichtssache, ob eSports als Sport angesehen wird oder nicht. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass eSport auf der ganzen Welt an Popularität gewinnt. Gaming und eSports werden oft in einen Topf geworfen, aber es gibt einige wichtige Unterschiede. Zum einen ist Gaming eine Freizeitbeschäftigung, die jeder unabhängig von seinen Fähigkeiten ausüben kann. Jeder kann einen Controller in die Hand nehmen und ein Spiel spielen, aber um ein eSport-Profi zu werden, braucht man tägliches Training und auch ein gewisses Talent. Außerdem ist das Spielen in der Regel eine unterhaltsame Angelegenheit, während eSports sich tatsächlich ausschließlich um das Können dreht. Dieser Wettbewerbsgeist verleiht dem eSport ein Element der Spannung, das beim traditionellen Spielen nur in abgeschwächter Form vorhanden ist.
Österreichs eSports-Szene im internationalen Vergleich
Österreich folgt im internationalen Vergleich dem Trend, denn auch hierzulande wird die Szene immer beliebter. Bereits im Jahr 2007 hat sich der eSport Verband Österreich gegründet, um das Interesse am professionellen Gamen zu bündeln und zu vertreten. Bemerkenswert ist auch die Anteilnahme des Bundesministeriums für Gesundheit. Eine österreichische Umfrage hat ergeben, dass eSports vor allem bei der jüngeren Generation ein sehr großes Thema ist. Denn bei Personen unter 25 ist das Interesse enorm hoch. Mit 48% interessiert sich fast die Hälfte der Befragten für das professionelle Spielen. Auch die Anzahl der Hobby-Spieler in dieser Altersklasse ist in Österreich mittlerweile auf 56% gestiegen. Mehr als ein Fünftel der 14- bis 24-Jährigen gab zudem an, mindestens einmal pro Woche eSports-Events zu verfolgen.
Ähnlich erfolgreich ist der eSport im Nachbarland Schweiz. Laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Kunst (ZHAW) zusammen mit Sunrise UPC, den Basler Versicherungen und dem Touring Club Suisse (TCS) betrachten 41 Prozent der Schweizer Bevölkerung eSport als Sport. Mit der SwitzerLAN und der ButterLAN finden zwei der größten LAN-Parties des DACH-Raumes im Nachbarland statt. Auch in den Wettbüros sind die großen Turniere im eSport inzwischen angekommen. Die renommierten Schweizer Wettanbieter übernehmen hier eine Vorreiterrolle und bieten auch rund um die wichtigen Events im eSport Gratiswetten für Schweizer und Boni für Wettkunden aus anderen Ländern an.
In Österreich gibt es einige wichtige Termine im Kalender der eSports-Fans. Aufgrund der großen Beliebtheit des Fußballs steht die FIFA eSports-Bundesliga besonders im Fokus. Diese wird seit 2017 ausgetragen und lässt die Vereine der Bundesliga auf dem virtuellen Rasen gegeneinander antreten. Zudem gibt es auch zahlreiche andere Events, die durch die A1 eSports League gesponsert werden. Von Jahr zu Jahr messen sich zahlreiche Gamer in den offiziellen Liga-Spielen.
A1 eSports League Austria: Die größte eSports-Liga Österreichs
Die A1 eSports League Austria ist seit dem Jahr 2017 ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt in der österreichischen eSports-Szene. Tausende von Gamern treten in verschiedenen Spielen gegeneinander an, um sich zum aktuellen österreichischen Champion zu küren. Hierbei werden unter anderem die besten Spieler und Teams in Valorant, Brawl Stars und auch TFT gesucht. Voraussetzungen für eine Teilnahme sind das Mindestalter von 16 Jahren sowie ein Wohnsitz in Deutschland, Österreich, Schweiz oder Liechtenstein. Bei den Preisgeldern ist dann im internationalen Vergleich noch etwas Luft nach oben. Doch auch in der A1 eSports League Austria warten für die Gewinner Summen im vierstelligen Bereich.
Das sind die erfolgreichsten eSportler des Landes
David Wang ist ein professioneller eSport-Spieler aus Österreich und gilt als der erfolgreichste professionelle Gamer des Landes, der allein mit Gaming zum Millionär wurde. Wangs größter Erfolg, der maßgeblich zu seiner Bekanntheit und seinem Erfolg beitrug, war der Gewinn des Fortnite World Cup Finals 2019 – Duo. Hier konnte er mit dem Sieg ein Preisgeld von 1,5 Millionen US-Dollar einfahren. Der unter dem Nicknamen aqua bekannte Gamer gilt vor allem für viele junge Menschen in der Szene als Vorbild. Ein weiterer sehr bekannter professioneller Gamer aus Österreich ist Maurice Weihs. Der 19-jährige ist vor allem durch das Spiel Rocket League bekannt geworden und Teil eines der besten Teams der Welt. Erst Anfang 2022 gelang ihm gemeinsam mit Dignitas der bisher größte Erfolg, der ein Preisgeld von 100.000 Euro bedeutete. Dass auch österreichische Frauen Erfolge feiern, hat Marlies Brunnhofer aus Graz gezeigt. Die unter dem Nicknamen Maestra bekannte Spielerin konnte im Game Leage of Legends umfassende Erfolge feiern und internationale Bekanntheit erreichen. Mittlerweile ist sie jedoch nicht mehr aktiv, befasst sich aber weiterhin sehr mit der Szene.