Prostatakrebs: Männer sollten zur Früherkennungs-Untersuchung

Mit 25 Prozent aller bösartigen Tumore ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Männern, das Erkrankungsrisiko nimmt zunächst mit dem Alter stark zu und fällt im höheren Alter wieder etwas ab.

Mit 25 Prozent aller bösartigen Tumore ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Männern und damit von der Bedeutung vergleichbar mit dem Brustkrebs bei der Frau (29 Prozent). Anlässlich des „Europäischen Prostata-Tages“ (15. September) raten Experten Männern zur Früherkennungsuntersuchung.

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In Österreich werden derzeit pro Jahr rund 5.000 Fälle von Prostatakarzinomen diagnostiziert. Das Risiko, vor dem 75. Lebensjahr daran zu erkranken, liegt bei neun Prozent. Mit einem Anteil von fast 28 Prozent ist diese Tumorerkrankung das häufigste Krebsleiden der österreichischen Männer, gefolgt vom Lungenkarzinom (13 Prozent) und von Dickdarmkrebs (acht Prozent).

Bereits im Jahr 2005 haben daher Urologen- und Patientenverbände aus ganz Europa den 15. September zum Europäischen Prostata-Tag erklärt. Ziel dieses Tages ist es, die Öffentlichkeit für Erkrankungen der Prostata und ihre Risiken und Folgen zu sensibilisieren sowie über Möglichkeiten der Früherkennung, Behandlungsmethoden, Therapiemöglichkeiten und Heilungschancen zu informieren.

Seit 1989 ist in Österreich die Zahl der diagnostizierten Prostatakarzinome pro Jahr von 2.300 Fällen auf aktuell rund 5.000 gestiegen. Das dürfte allerdings zu einem großen Teil auf die vermehrt durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen in den vergangenen Jahren zurückzuführen sein.

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„Der wohl wichtigste Aspekt hierbei ist der Einsatz von PSA, einem Blutwert der eine Früherkennung möglich macht“, so Anton Ponholzer, Facharzt für Urologie und Vorsitzender des Arbeitskreises für Urologische Onkologie der Österreichischen Gesellschaft für Urologie, in einer Aussendung des Pharmaunternehmens Janssen-Cilag. „Leider ist dieser Test nicht unumstritten, sollte aber durchgeführt werden, wenn ein möglicher Tumor früh erkannt werden soll. In Frühstadien sind die Heilungschancen sehr hoch und es stehen dem Mann hier mehrere Therapiemöglichkeiten offen.“

 

Eine frühe Diagnose erlaubt eine kurative Therapie. Laut einer in der britischen Medizin-Fachzeitschrift „The Lancet“ Anfang dieses Jahres publizierten Vergleichsstudie für Europa haben Patienten in Österreich ausgesprochen gute Chancen. In dem Länderranking an der Spitze ist Österreich mit einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von 90,4 Prozent beim Prostatakarzinom (Europadurchschnitt: 83,4 Prozent, Großbritannien 80,4 Prozent). In Bulgarien ist die Situation auch bei dieser Erkrankung sehr schlecht mit einem Anteil von bloß 50,5 Prozent.

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Wichtig wäre jedenfalls, dass die Männer regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen. „Die Prostata-Früherkennungsuntersuchung umfasst die Tastuntersuchung durch den Arzt und den PSA-Test. Sie sollte einmal jährlich ab dem 40. Geburtstag durchgeführt werden“, lauten die Empfehlungen der Österreichischen Krebshilfe.

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„Männer reden leider nicht gerne über medizinische Angelegenheiten, die sie selbst betreffen, schon gar nicht über Prostatakrebs“, erklärte Ekkehard Franz Büchler, Obmann der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs. „Die Krankheit ist ein großes Tabuthema, daher wird der Weg zur Vorsorgeuntersuchung häufig erst gar nicht angetreten. Das muss sich ändern, die jährliche Prostata-Vorsorgeuntersuchung ab dem 40 Lebensjahr kann Männerleben retten“, so der Aktivist.