Breaking Bad: Der US-Serienhit jetzt auch im ORF

Zehn Emmys, zwei Golden Globes unzählige weitere Preise sowie frenetische Kritiken, die der Serie des US-Senders AMC bescheinigten, das beste zu sein, was dem TV in letzter Zeit passieren konnte: Breaking Bad ist Kult. Nachdem die Serie bereits abgedreht und in sechs Staffeln auf DVD erhältlich ist, hebt sie der ORF ab heute abend jeweils Dienstags ins Kulturprogramm.

Der ersten Einstellung fliegt eine Hose ins Bild, die wenig später auf der Windschutzscheibe eines Wohnmobils landet. Man ist auf der Flucht, es ist laut, hektisch, keine zwanzig Sekunden später starrt man in den Lauf einer Knarre und der Hauptdarsteller gibt sein bevorstehendes Ende bekannt. Kein Eingrooven, kein langsames Vorstellen der Charaktere – es geht gleich voll los. Wie so oft im weiteren Serienverlauf eigentlich mit dem Ende der Folge. Doch zu viel sei hier mal nicht vorab verraten. Es gibt angeblich noch immer Menschen da draußen, die Breaking Bad noch nicht gesehen haben.

Ein Chemielehrer als Meth-Koch

Jenen sei nur so viel verraten: Malcolm-Daddy Bryan Cranston, bisher meist als Komödiant besetzt, gibt in der US-Kultserie den biederen Chemielehrer Walter White aus Albuquerque, der mit einer Lungenkrebs-Diagnose konfrontiert beschließt, sein Chemie-Fachwissen als Drogenkoch zu nutzen und gemeinsam mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman (Aaron Paul) im großen Stil Methamphetamin herzustellen und zu verkaufen. Hierbei geht es White null um kriminelle Energie, sondern schlicht darum, seine sündhaft teure, aber notwendige Therapie zu finanzieren und seine Familie – seine Frau Skyler (Anna Gunn) erwartet gerade ein Baby, der leicht behinderte Sohn Walter jr. (RJ Mitte) ist 14 – monetär abgesichert zurückzulassen. Weitere Hauptrollen sind Skylers kleptomansiche Schwester Marie (Betsy Brandt) sowie deren selbstbewußt-prahlerischer Ehemann und DEA-Agent Hank (Dean Norris), der neben Walter selbst im Verlauf der Serie die interessanteste Wandlung durchlebt.

Spannend bis skurril

Während der Handlungsstrang sich in durchaus ernsthafter Manier durch die Serie zieht und Klamauk weitestgehend aussen vor lässt, zwingen einem die Surroundings oft und öfter ein Lächeln ins Gesicht. Höchst skurril entfalten sich die einzelnen Gestalten, mit intelligenten wie unerwartet inszenierten Rebounds finden sich viele Szenen und deren Folgen in späteren Staffeln schlüssig wieder. Wenige TV-Serien leisten sich schließlich über sechs Staffeln hinweg eine derart stringendte Continuity, nicht umsonst gilt Breaking Bad-Mastermind Vince Gillian zu den derzeit gefragtesten Serienmachern in den USA.

Social Media

Auch in anderen Bereichen wurde Breaking Bad mit Auszeichnungen überhäuft – etwa in der perfekten Social Media-Aufarbeitung der Serie. So gilt die Facebook-Kampagne, die die Staffeln begleitete, als Musterstück für dementsprechendes Marketing, überhaupt konnte die Serie ein so breites Publikum erreichen, da sie via Netflix online zu sehen war. Und auch einige Webisodes (hier sind alle zu finden) wurden zur Bewerbung der zweiten Staffel ausschließlich für das Internet gedreht.

p.s.: wem unser Namensbild im Breaking Bad-Style gefällt, der kann sich hier sein eigenes online anfertigen.