Literatur: Ian McEwan kommt im September ins Waldviertel

Für das Literaturfestival „Literatur im Nebel“ wird der britische Autor nach Österreich kommen

Der britische Autor Ian McEwan („Abbitte“) ist der diesjährige Ehrengast von „Literatur im Nebel“ in Heidenreichstein, wie es auf der Website des Festivals heißt. Die neunte Auflage der Waldviertler Veranstaltung findet heuer am 27. und 28. September statt, das detaillierte Programm wird im Sommer präsentiert. Bisherige Gäste waren etwa Salman Rushdie, Amos Oz oder im Vorjahr Louis Begley.

Das vielfältige Werk des Erzählers Ian McEwan zeichnet sich durch „singuläre stilistische Präzision aus“, wie es in der Ankündigung heißt. Der Autor lote die „komplexen Beziehungen zwischen Macht und Unterwerfung im zwischenmenschlichen wie im politischen mit Lust und enormen Wissen über die psychischen Grundmuster menschlichen Verhaltens aus und beherrscht die Kunst, sie gänzlich neu zu erzählen“.

Unruhige Jugend 

Ian McEwan wurde am 21. Juni 1948 in Aldershot, England, geboren. Aufgrund der Versetzungen seines Vaters, eines Berufssoldaten, wuchs er zu einem Teil in Asien, unter anderem in Singapur, und in Libyen auf. Im Alter von zwölf Jahren kehrte er mit seiner Familie nach England zurück. Er studierte Englische Literatur und besuchte Kurse in Creative Writing bei den Autoren Malcolm Bradbury und Angus Wilson.

Mit seiner ersten Kurzgeschichtensammlung „Erste Liebe, letzte Riten“ (1975) gelangte er in den Fokus auch der internationalen Kritik und gewann den „Somerset Maugham Award“. McEwan war zweimal für den Man Booker International Prize und sechs Mal für den Man Booker Prize nominiert, den er 1998 für seinen Roman „Amsterdam“ schlussendlich auch erhalten hat.

Sein Debütroman „Der Zementgarten“ (1978) wurde zum internationalen Bestseller und wurde 1993 mit Charlotte Gainsbourg verfilmt, genauso „Der Trost von Fremden“ (1981) mit Helen Mirren. Die Werke „Unschuldige“ (1990), „Schwarze Hunde“ (1992) und „Abbitte“ (2001) verarbeiten historische Ausschnitte des Zweiten Weltkriegs und stellen sie in einen privaten Kontext. „Abbitte“ wurde mit Keira Knightley und James McAvoy in den Hauptrollen verfilmt, das Time Magazin kürte ihn zum besten Roman des Jahres 2002.

Zu seinem jüngsten Roman „Honig“, der vor dem Hintergrund des Kalten Krieges angesiedelt ist und aus der Perspektive der weiblichen Protagonistin Serena Frome erzählt wird, meinte McEwan: „Dieser Roman eröffnete mir die Möglichkeit, eine Art verklausulierte Autobiografie zu schreiben.“