Hans Moser: Zum 50. Todestag gewürdigt

Am 19. Juni 1964 verstarb Moser nach einer langen und erfolgreichen Karriere in Wien. Der ORF und 3sat lassen zum 50. Todestag ein Feuerwerk an Filmen los.

Ein Feuerwerk an Filmen lassen ORF und 3sat zum 50. Todestag (19. Juni) von Hans Moser los. Eine besondere Ehrung erfährt der Volksschauspieler von Aserbaidschan. Die Moser-Villa in Wien-Hietzing dient heute als Botschaft der Kaukasus-Republik in Österreich. Botschafter Galib Israfilov richtet dort einen Tag der Offenen Tür und einen Gedenk-Empfang mit komödiantisch-musikalischem Programm aus.

Am 17. Juni kann die Moser-Villa zwischen 13.00 und 17.00 Uhr besichtigt werden. Aserbaidschan erwarb das Haus 2001 und ließ es sanieren. Vor mehreren Jahren wurde am Tor eine „den Wienern gewidmete“ Gedenktafel angebracht, die auf den berühmten, früheren Bewohner verweist. Beim Empfang für geladene Gäste erinnern am Abend dann Mosers frühere Filmpartnerin Waltraud Haas und weitere Künstler mit Anekdoten, Parodien, Schrammel- und Filmmusik an den für sein Nuscheln bekannten Komödianten.

Hans Moser wurde 1880 als Johann Julier in Wien-Margarethen geboren. Mit weniger als 1,60 Meter Körpergröße war er für den Bühnentypus des jugendlichen Helden und Lieberhabers nicht geeignet. So übernahm er im Theater und in rund 150 Filmen oft die Rolle der Witzfigur oder des Grantlers. Auch trat er nach dem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg in Revuen und als Wienerlied-Interpret auf. Vergessen wird dabei, dass er sowohl in jungen als auch in späten Jahren auch ernste Figuren beispielsweise in Schnitzler- oder Horvath-Stücken spielte und am Theater an der Josefstadt mit Max Reinhardt zusammenarbeitete.

In der Nazi-Zeit konnte Moser aufgrund seiner immensen Popularität weiter Filme machen, obwohl er mit einer Jüdin verheiratet war und eine Scheidung verweigerte. Seine Frau Blanka verbrachte diese Jahre allerdings im Exil. Moser starb am 19. Juni 1964 in Wien an Lungenkrebs. Der trotz Villa für seine Sparsamkeit bekannte Mime hat ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

ORF 2 bringt am Samstag (14. Juni) „Hallo Taxi“ mit Moser als bodenständigen Fiaker und seinem häufigen Filmpartner Paul Hörbiger als ins Taxigewerbe gewechselten Ex-Kollegen. Darauf folgt am Todestag (19. Juni) „Der Sündenbock von Spatzenhausen“ (1958). In „Wir bitten zum Tanz“ (1941) am Samstag, 21. Juni, ist Moser wieder an der Seite von Hörbiger zu sehen im erbitterten Wettstreit zweier Tanzschulbesitzer.

3sat hat den 19. Juni zum Hans-Moser-Thementag ausgerufen. Auf die Dokumentation „Der ewige Dienstmann – Hans Moser im Porträt“ um 13.00 Uhr folgen die Filme „Ungeküsst sollst du nicht schlafen gehen“ (1936) mit Theo Lingen und Heinz Rühmann, die Franz-Antel-Streifen „Kaisermanöver“ (1954) und „Kaiserball“ (1956), „Opernball“ (1956) mit Johannes Heesters, „Hallo, Dienstmann“ (1951) wieder mit Paul Hörbiger und „Die Fledermaus“ mit Peter Alexander (1961). Die Dokumentation wird am Sonntag, 22. Juni, auch auf ORF2 und ORF III gezeigt.