Shanghai: Todessimulator für Touristen

Ab September kann man in Shanghai dem Tod ins Auge blicken. Zwei Unternehmer bieten Neugierigen eine Nahtoderfahrung inklusive Einäscherung und Wiedergeburt.

Anfang September ist es soweit, dann kann man bei „Samadhi – 4D Experience of Death“ sein eigenes Ableben ausprobieren – die Anbieter wollen damit zum Nachdenken über den Sinn des Lebens anregen.

Die Unternehmer Ding Rui und Huang Wei-ping haben ein Live-Rollenspiel designt, bei dem die Teilnehmer in verschiedenen Prüfungen dem Tod entgehen müssen – der Tod ist jedoch vorprogrammiert und lässt sich nicht verhindern. 

Die beiden Geschäftsleute sind die Köpfe einer Organisation, die Sterbebegleitung für Krebskranke anbietet. „Das Traurigste an dem Job ist nicht, die Patienten sterben zu sehen, sondern dass sich ihre Familien nicht mit dem Tod auseinandersetzen wollen“, meint Ding, dies regte den Unternehmer zu dem Rollenspiel an.

In Südkorea und Tawain gibt es bereits ähnliche Angebote gibt, doch auch in Shanghai dürfte das Interesse, wie ein Crowdfunding-Aufruf gezeigt habe groß sein. Bei ihrem Rollenspiel folgt dem Tod die vorgetäuschte Einäscherung in einem Krematorium. Heißluft und Lichteffekte bieten ein erschreckend realitätsnahes Erlebnis, heißt es. Nur dass die Spieler sich nach der vorgetäuschten Verbrennung in einer Art künstlichen Gebärmutter wiederfinden, die zum Ausgangspunkt für ihre Wiedergeburt wird. Das Erlebnis soll 249 Renminbi (rund 30 Euro) kosten.