Ebola – WHO erklärt Infektionsrisiken

Laut WHO und entgegen allen Behauptungen, die im Moment im Internet kursieren, soll nur enger Kontakt mit Infizierten oder kontaminiertem Material zu einer Infektion mit Ebola führen.

Das Internet ist derzeit voll von Verschwörungstheorien, wonach die Verantwortlichen Wissen über eine leichtere Übertragbarkeit des Ebola-Virus unterdrücken würden. Das ist laut WHO alles falsch. Nur enger Kontakt mit Infizierten oder kontaminiertem Material könne zu einer Infektion führen, hieß es am Montag in einer Aussendung.

„Das Ebola-Virus wird von Mensch zu Mensch durch engen und direkten physischen Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten übertragen. Am infektiösesten sind Blut, Fäkalien und Erbrochenes“, stellte die WHO fest.

Man habe das Virus auch in Muttermilch, Urin und Samenflüssigkeit festgestellt. Männer könnten nach einer überstandenen Erkrankung damit auch noch 70 bis 90 Tage lang infektiös sein. Auch Speichel und Tränen könnten ein gewisses Risiko darstellen. Hier gebe es aber nur wenige Hinweise. In Schweiß habe man das Virus nie entdeckt.

Ebola kann auch indirekt über kontaminierte Flächen und Objekte übertragen werden. Hier helfen aber einfache Desinfektionsmaßnahmen.

Keine Übertragungen über die Luft

Keinesfalls ist Ebola – so die Weltgesundheitsorganisation – über die Luft übertragbar. Von „airborne infections“ sprechen die Fachleute hingegeben bei Masern, Influenza und Feuchtblattern. Wenn nur ein mit Masern Infizierter in einem Raum sitzt, kann man davon ausgehen, dass später alle anderen Anwesenden erkranken, außer sie sind geimpft oder haben die Masern bereits einmal überstanden. Trotzdem gibt es gerade bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung in vielen Ländern Europas, so auch in Österreich, laut den Behörden große Impflücken.

Freilich, kommt es zum Kontakt von Schleimhäuten oder Wunden mit direktem Auswurf etc. von schwerkranken Ebola-Patienten, kann eine Infektion stattfinden. Doch das hat nichts mit einer Übertragung über die Luft zu tun. Laut der WHO gibt es keine Hinweise auf eine Änderung der bekannten Übertragungsweisen für die Ebola-Erreger.

Die APA sprach darüber bereits am vergangenen Freitag mit dem Chef des Departments für Virologie der MedUni Wien, Franz X. Heinz. „An den möglichen Übertragungswegen durch Blut, Körperflüssigkeiten etc. hat sich nichts geändert. Bei Ebola-Viren gibt es keine Tröpfcheninfektionen wie bei Influenza durch respiratorische Sekrete (Niesen etc.). Das ist bei Ebola nicht der Fall“, sagte der Experte. Natürlich könne das Virus aber bei Zwischenfällen mit kontaminiertem Material zu Ansteckungen führen. Heinz: „Aber es bleibt bei den primären Übertragungswegen, die bekannt sind.“