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Marken aus dem Nichts erschaffen

Sarah Wetzlmayr

Marken aus dem Nichts erschaffen

Am liebsten hat Franz Riebenbauer überall dort seine Finger im Spiel, wo es um das Erlebbarmachen von Marken geht.

TEXT: MAXIMILIAN MONDEL

Franz Riebenbauer sammelt Werbepreise wie andere Briefmarken, Vinyl-Schallplatten oder gebrochene Herzen: Über 70 sind es bis dato, und dabei gibt es Riebenbauer Design eigentlich erst seit 2007. Im Vorjahr konnte die Agentur des gebürtigen Hartbergers beim CCA-Award, dem renommiertesten Kreativpreis Österreichs, die meisten Auszeichnungen abräumen, seither wird er ständig zu Präsentationen eingeladen: „Der Erfolg beim letztjährigen CCA-Award hat uns sehr geholfen“, stellt Riebenbauer trocken fest. Riebenbauer Design ist das, was man gemeinhin als One- Stop-Shop bezeichnet. Hier bekommt man alles, was eine Marke für den Konsumenten spürbar macht: „Wir machen alles, von der Entwicklung einer Marke über die Werbung in allen Ausformungen bis hin zu Architektur, Inneneinrichtung, Uniformen, Packaging, Speisekarten – einfach alles.“

Das Komplettpaket, das Riebenbauer und seine zehn Kreativköpfe in einem ehemaligen Fabriksgebäude in der Wiener Neustiftgasse und in der Dependance in Berlin anbieten, können nicht viele Agenturen schnüren. Weder in Österreich noch in Deutschland, und auch nicht in der Schweiz. Vor allem nicht in der stringenten Qualität. „Marken aus dem Nichts zu erschaffen“, das fasziniert Riebenbauer heute mindestens genauso, wie für große und etablierte Brands zu arbeiten. An der Komplettgestaltung des Welcome Center am Red Bull Ring in Spielberg, am Redesign der Filialen des Bausparers Wüstenrot oder am Bau eines riesigen Messestands für die Biomarke Sonnentor wird mit derselben Passion und Akribie getüftelt wie an der Erschaffung von Markenwelten für die Privatkäserei Anton macht Kes, die Kaffeerösterei Rauwolf oder die Eugendorfer Tischlerei Elsenwenger. Wie ein Vater seine Kinder, so hat auch Riebenbauer sämtliche Kommunikationsdisziplinen gleich lieb. Das war freilich nicht immer so: „Ganz am Anfang, nach der Ausbildung, wollte ich nur Design machen. Werbung fand ich damals nicht so spannend.“ Doch spätestens seit er in Hamburg und Berlin für Top-Agenturen wie Jung von Matt, DDB oder Philipp & Keuntje als Art Director tätig war, weiß der heute 41-Jährige, dass im Zentrum allen Schaffens immer eine starke Idee stehen muss. „Ob ich einen Tisch oder einen Werbefilm für einen Kunden herstelle, macht für mich keinen Unterschied“, stellt Franz Riebenbauer klar. „Entscheidend ist, dass damit die jeweilige Marke erlebbar gemacht wird.“