ACTION

Fit in the City

_01. Wer braucht schon Mehlspeis.

Niemand, vor allem dann nicht, wenn er fit statt fett werden will. Also wird Zucker ab sofort aus dem Ernährungsplan gestrichen. Komplexe Kohlenhydrate und Eiweiße sind jetzt gefragt. Das ist vor allem in Fisch und Huhn enthalten, aber auch Rindfleisch darf mal sein. Für die Vegetarier und Veganer gibt’s Hülsenfrüchte und Nüsse oder auch Eier, wenn es zum Ernährungskonzept passt. Raus sind auf jeden Fall Weißmehl, Zucker und Alkohol, genauso wie zu viele gesättigte Fettsäuren. „Von Salat schrumpft der Bizeps“ ist außer Kraft gesetzt, genauso wie Pizzafreitag und jeglicher Spaß. Na gut, ein bisschen Spaß muss sein, sonst wird das nichts mit dranbleiben – aber wenn jeder Tag zum Cheatday wird, ist auch das Training letztendlich für die Katz.

_02. Einfach mal loslaufen.

Laufen gehen ist eine der effektivsten Möglichkeiten zum Fettabbau für alle Cardio-Fans. Es kurbelt den Stoffwechsel an und liefert einen Kalorienverbrauch von sage und schreibe 770 kcal pro Stunde. Da wäre eine Pizza dann fast schon wieder drin. Aber Spaß beiseite. Wien hat so schöne Laufstrecken und durch die geringen Höhenunterschiede in der Stadt ist es auch für Anfänger fast überall geeignet. Die Prater Hauptallee als Grüne Lunge der Stadt eignet sich bestens, um in der Natur mal abzuschalten. Wer ein bisschen mehr Herausforderung sucht, findet sich schnell am Wienerberg wieder, der ein bisschen Steigung hat, aber dafür auch mit einer Wahnsinns-Aussicht über die Stadt belohnt. Beeindruckend auch fürs Laufdate, wenn das mit dem Flirt im Fitnessstudio tatsächlich funktioniert haben sollte.

_03. Back to the Roots.

Functional Training heißt das Stichwort und ist die Grundlage für schlichtweg alles und jede Sportart. Bei einfachen Übungen werden die ursprünglichen Funktionen des Körpers trainiert. Statt purem Muskelaufbau geht es um das gezielte Einsetzen des Körpers. Die Übungen können dabei ganz unterschiedlich kombiniert werden. Mal geht es um mehr Stabilität, mal um Mobilisation und mal um Balance. Trainiert wird in erster Linie mit dem eigenen Körpergewicht, aber auch kleine Kettlebells oder Seile können zum Einsatz kommen. Der Vorteil: Das geht wirklich überall. Wenn du dich am Anfang also mit deinen Skills noch nicht unter Leute traust, wird das Wohnzimmer zur Trainingsfläche, bis es dann schließlich um den Feinschliff geht, vielleicht in den Türkenschanzpark, wo die frische Luft und die Sonne das Training weiter befeuern.

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_04. Verstärkung anfordern.

Du bist nicht so der Einzelkämpfer? Dann mach dich dran und motivier dein Umfeld. Die Kumpels können ruhig auch ihr Fett weg kriegen, und zusammen steigt die Motivation. Auch der Kampfgeist ist ein anderer, wenn es sich um einen Wettbewerb handelt. Dabei muss das Training nicht jedes einzelne Mal zusammen stattfinden, ein oder zwei feste Termine pro Woche reichen aus. Vorteil: An diesen Tagen ist es deutlich schwerer sich um die Fitnesseinheit zu drücken, also kickt das Sofa dich automatisch raus und in den Trainingsanzug. Klappt es nicht immer, vernetzt euch mit Trainings-Apps und feuert da euren Wettbewerb an. Sowohl Laufapps haben diese Funktion als auch andere Fitnesstracker. Wenn du dann siehst, dass der Franzl heut schon 15 km mehr auf der Uhr hat, geht’s gleich mit Ehrgeiz hinterher.

_05. Sport im Park.

Aber auch ohne Freunde lässt sich Gruppendynamik aufbauen, und auch ohne Selbstbewusstsein ist das Training im Park möglich. Wien hat eine der größten Freeletics Gruppen überhaupt und dementsprechend auch viele Trainingsangebote und Spots. Da gibt’s die Motivation gleich Freihaus und die Gesellschaft obendrein. Die große Gruppe mag am Anfang unübersichtlich und die Pros darin einschüchternd wirken, aber am Ende haben alle mal klein oder auch mit großer Plauze angefangen – die wissen wie das ist und ziehen einen gleich mit. Und eine zehn Wochen Challenge ist bestimmt noch drin, bevor es dann ernsthaft ins Strandbad geht.

_07. Mit Fun dabei.

Sport muss Spaß machen, sonst ist der Ofen bald schon wieder aus und die Plauze wird zum „Mir doch scheißegal“-Projekt. Wer seine Motivation also in erster Linie aus einem ausgeprägten Spieltrieb speist, der muss sich was überlegen – Fitness und Laufen sind da zu stupide. Glücklicherweise gibt’s für alle diese richtig schönen Randsportarten, die zwar niemals olympisch sein werden aber zumindest eine Heiden Gaudi bereiten. Auf regelmäßiger Basis mag Elefantenpolo in unseren Breitengraden zwar keine wirkliche Option bieten, aber Quidditch ist auch in Österreich angekommen und bringt zumindest Bewegung. Ganz klar: Frauentragen ist natürlich auch immer eine Option. Die Liebste, Frau, Freundin oder auch das Gspusi werden herzlichst danken.

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_08. Matratzensport – aber so richtig.

Und da wir grade bei den liebsten Bettgefährt(inn)en sind: Auch der herkömmliche Matratzensport ist richtig gesund. Wer dabei richtig loslegt, kann schnell fit werden und tut dabei auch noch richtig was für die Gesundheit. Da wird das Herzinfarktrisiko gesenkt, die Prostata gesund gehalten, das Immunsystem gestärkt, die grauen Zellen angeregt und auch das Kuschelhormon Oxytocin sorgt für ein besseres Äußeres – was ja bekanntlich nicht nur an gestählten Bauchmuskeln, sondern vor allem an „Inneren Werten“ und der Ausstrahlung liegt – oder so. Aber mit Sicherheit macht diese Herangehensweise Spaß und tut der Beziehung gut, wenn denn nicht alle Spielgefährten nacheinander dran sind, versteht sich. Obwohl sich daraus auf Dauer sicherlich auch ein gutes Lauftraining ergeben könnte.

_09. Bootcamp.

Okay, zurück also zu Gruppensport der anderen Art. Denn manche Spezialisten können sich trotz fester Termine und dicken Freunden, die zum Training motivieren sollen, nicht aufraffen. Trick 17 mit Selbstüberlistung: Das Bootcamp. Mit Personal Trainer und ständiger motivierend-tadelnder Zurufe geht’s von fett zu fit und das in wenigen Wochen. Zahlungspflichtig, aber was nichts kostet, ist ja bekanntlich auch nichts. Ursprünglich aus der Army übernommen hat es vielleicht ein wenig von seinem Drill abgelegt, aber die Härte sicherlich mitgenommen. Wer das geschafft hat, der fürchtet sich auch nicht vorm Spießrutenlaufen an den Donau-Auen.

_10. Frischhaltefolie.

Und der Badeanzug für Männer. Alles nix genützt? Bleiben noch Frischhaltefolie zum Abbinden und der Badeanzug. Gab es ja mal für die Profischwimmer, bevor sie zu illegalen Hilfsmitteln erklärt wurden. Auch in der Frauenabteilung gibt’s ein paar fesche Teile. Oder es wird halt doch einfach der Neoprenanzug, wenn der kommende Sommer so wird wie der letzte, hat auch dieser seine Berechtigung. Oder – Spaß beiseite – du bist ein Mann und stehst zu deiner Plauze. Der „Dad Bod“ war im Winter schick, warum sollte es im Sommer out sein? Eben.

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