Mode

Karl Michael

Sandra Keplinger

Jungdesigner Karl ­Michael ist in aller Munde: Seine Modeschauen sind eine Mischung aus avantgardistischem Spektakel und einer Protestveranstaltung.

Aufsehen erregte er mit seinem praktisch nackten Abschlusslauf während der MQ Vienna Fashion Week. Von rechten Parteien ausgelöste homophobe Shitstorms gegen seine Person sind ihm nicht fremd: Zu sehr polarisiert er mit seinen fast asexuellen Designs; auch auf YouTube nimmt er kein Blatt vor den Mund. „Die Gender-Standards, die wir leben, sind komplett veraltet. Eine Frau wird schnell als zu maskulin gesehen, wenn sie einen Anzug trägt, dabei ist das Stück Stoff, aus dem er gemacht ist, geschlechtslos.“ Für Männer mögen Karls Kleider extravagant wirken, weil viele Designaspekte aus der Frauenmode in den Schnitt einfließen. „Mode ist für mich vor allem ein Weg, um zu protestieren. In einem konservativen System ist man als Künstler immer ein Demonstrant, weil man sich seine Freiheit stets erkämpfen muss.“

Selbst kleidet er sich eher simpel und praktisch. „Wenn man selbst Mode macht, hat man keinen Space mehr, an die eigene Kleidung zu denken – das wird alles auf die Entwürfe projiziert.“

Und hier sind Ausschnitte seiner Show vom TAKE Festival.

#Repost @notfunny ・・・ Gotta love da @bykarlmichael #takefestivalvienna @take.festival

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