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Curling-Champions: Bier als Zielwasser

Manfred Sax

Alkohol steht nicht mehr auf der Liste der verbotenen Substanzen. Also dopte sich ein kanadisches Curling-Team mit Bier. Und wurde aus dem Turnier geworfen, weil: stockbesoffen.

Letzte Nachricht aus dem Curling-Dorado Kanada: Er ist wieder dabei, nämlich Ryan Fry, Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2014 in Sochi. Er hat endlich wieder gespielt und zwei tadellose Partien hingelegt. Das ist erwähnenswert, der Champ hatte sich zuvor unbegrenzten Urlaub genommen, „um an seinem persönlichen Wachstum zu arbeiten“, wie es hieß. Er war offenbar nicht auf der erwarteten Entwicklungsstufe, trotz Goldmedaille, und das kam so:

Die internationale Anti-Doping-Agentur (WaDa) veröffentlicht alljährlich ein Update der verbotenen Substanzen. Dass Alkohol da seit 2017 nicht mehr aufscheint, fiel kaum jemandem auf. Außer den Sportlern eines kanadischen Curling-teams, darunter Ryan Fry. Der sich schon in Sochi nach dem Finale darüber erregt hatte, dass in der Olympiahalle nur alkoholfreies Bier zu kriegen war. Fry & Co nützten daher Ende des vergangenen Jahres beim Red Deer Curling Classic in Alberta, Kanada, die neue Freiheit und prosteten einander bereits während des Turniers kräftig zu. Nach wenigen Runden gerieten die Granitblöcke bereits auf ominöse Abwege, Fry & Co wurden rausgeworfen. Die Sportler behielten sich legale Schritte vor, man habe ja nichts Illegales gemacht. Meinte Fry: „Ich bin nicht besoffen, ich bin Kanadier!“ Ach so …

Foto: Getty Images; verbotene Substanzen zum Download: wada-ama.org