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Wie geht schwerelos, Herr Viehböck?

Österreichs einziger Kosmonaut lebte 1991 sieben Tage in der Raumstation MIR. Das schafft so manche Unvergesslichkeit. Der WIENER klopfte bei ihm an.

Text: Manfred Sax / Foto: Franz Viehböck

Der Elektrotechniker Franz Viehböck war Österreichs Mensch im All, sieben Tage und 22 Stunden lang. Das schafft unvergessliche Memories, über die er auch 28 Jahre später gern redet.

Wie ist das mit schwerelos? „Das begann 9 Minuten nach Abheben der Sojus. Es ist fantastisch. Man schwebt, es gibt kein Oben oder Unten. Aber für den Körper ist es eine Belastung, das Blut kommt in den Kopf.“

Mutiert da oben der Österreicher zum Weltbürger? „Wenn man rauffliegt, geht das schnell. Man sieht keine künstlichen Grenzen mehr, nur den Planeten aus Erde und Wasser. Aber die Schönheit der Erde ist beeindruckend, die Südsee türkis, dazu der Himalaya …“

Und mittendrin der Homo sapiens. „Die Zeichen waren ominös. Die Ölfelder in Kuwait haben gebrannt, über dem Persischen Golf hing eine graue Wolke. Einmal hatte ich eine Videokonferenz mit meiner Frau, die Kroatin ist. Ich sehe die kroatische Küste, sagte ich zu ihr. Siehst du auch die Bomben von Dubrovnik?, fragte sie zurück. Da fängt man zu denken an …“

Franz Viehböck @ IONICA2019, Zell am See-Kaprun, 17.–23.6.2019; Fly Me to the Moon: The Lunar Landing: 50 years later, 20.7.–3.11.2019, Mönchsberg, museumdermoderne.at